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20 Jahre Biogasanlage Schloss Wissen

Mitteilung vom 04.01.2024 (archivierte Mitteilung)

Biogasanlage Schloss Wissen

Hiernach begann damals ein heftiges Ringen mit der Technik auf einer der ersten Anlagen am linken Niederrhein, erklärte Gründer und Inhaber Raphaël Freiherr von Loë in seiner Rede zum 20-jährigen Bestehen.

Zum Festakt auf der Anlage waren nicht nur der Weezer Bürgermeister Georg Koenen (parteilos) und der Landtagsabgeordnete Stephan Wolters (CDU) gekommen, sondern neben Dr. Barbara Hendricks auch Prof. Norbert Hüttenhölscher (damaliger Leiter der Energieagentur NRW), der bereits zum Start der Anlage den denkwürdigen Vortrag „Der Landwirt als Energiewirt“ gehalten hatte. Des Weiteren waren der Einladung viele interessierte Bürgerinnen und Bürger aus der Region gefolgt. Das zeigt das rege Interesse am Thema der regenerativen Energieversorgung auch durch Biogas.

In der Vergangenheit habe es jedoch immer wieder externer Unterstützung für den Fortbestand der Anlage bedurft, für die es sich nun einmal bei der Lokalpolitik und beim Fachverband Biogas, der durch seinen Regionalsprecher Friedel Liesen vertreten war, zu bedanken galt. Denn mehr als einmal wurden Änderungen bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen durch bundespolitische Entscheidungen oder den Kurswechsel in der Regierungsverantwortung zur Gefahr des sicheren Weiterbetriebs der Anlage bzw. des gesamten Geschäftsmodells. Folgende Stichworte sind hier zu nennen: „Flex-Deckel“ oder „Erlösabschöpfung“. Aus heutiger Sicht steht die Biogasanlage technisch solide da. Durch kostenintensive Anpassungen ist die Technik mittlerweile ausgereift und wenig störanfällig geworden. Die Biogasanlage hat sich zu einem flexiblen Speicherkraftwerk weiterentwickelt, das Strom und Wärme produziert, wenn diese wirklich gebraucht werden.

Nach der Segnung der neuen Anlagenteile (Flex-BHKW, Gasspeicher etc.) durch Pastor Michael Kenkel führten der Betriebsleiter, Magnus Bause, und der Bereichsleiter für regenerative Energien, Simon Verhülsdonk, zwei interessierte Gruppen durch die Anlage und erklärten deren Funktionsweise. Dabei wurden auch nicht die Kritikpunkte beim Betrieb von Biogasanlagen, wie etwa die Frage nach Art und Herkunft der Substrate, ausgeklammert. Es wurde klargestellt, dass neben der Flexibilisierung der Strom- und Wärmeproduktion auch ein flexibler Einsatz der verschiedenen Substrate ein wichtiges Thema ist. So werden mittlerweile nicht nur die klassischen Einsatzstoffe wie Mais und Gülle, sondern auch Silagen aus Zwischenfrüchten und Energiepflanzen vom eigenen Gutsbetrieb zur Vergärung mittlerweile eingesetzt, die gleichzeitig auch zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit beitragen.