Nicht jeder hat einen Bekanntheitsgrad wie Hein Driessen aus Emmerich am Rhein. Wild wuchernd, so hat der Pendler in Sachen Kunst die Natur am liebsten. Auf Mallorca fühlt er sich ebenso zuhause wie an seiner Promenade in der Rheinstadt. Bauernhäuser, Aalfischer, Kopfweiden – all´ dies gehört zu seinen Motiven und machte ihn bekannt - fernsehbekannt. Auch daher freut es die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, dass der freischaffende bildende Künstler zum „Tag der offenen Werkstatt“ sein Atelier öffnet. Wie auch die Jahrhunderte alte, traditionsreiche Tischlerei van Aaken in Kevelaer, wie auch der Glasmaler Michael Theissen in Goch, wie auch die Goldschmiede Iris Thönes in Wachtendonk. Letztere, Iris Thönes, schätzt diesen Termin „in der arbeitsreichsten Zeit des Jahres“, denn er schaffe Aufmerksamkeit für sie und ihr Metier. Und locke Interessierte nach Wachtendonk.

27 offene Werkstätten werden es am Sonntag, den 9. November, im Kreisgebiet sein, deren Akteure sich bei der Arbeit über die Schulter sehen lassen. 27 Kreative, die wie der in Kevelaer tätige Jens Towet das Augenmerk der Niederrheiner brauchen, um sich von den Produkten der Großserie abzugrenzen. Towet arbeitet im Auwelt 45, er ist Gitarren- und Geigenbauer. Und wenn die Situation es erlaubt, dann greift er für seine Kunden auch gerne in die Saiten.

Seit wenigen Jahren verfolgt die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve das Ziel, einmal jährlich, zumeist in den Wochen vor dem Start in die Adventszeit, den „Tag der offenen Werkstatt“ auszurufen. „Die interessierten Niederrheiner sollen auch Gelegenheit bekommen, heimische Produkte in ihrem Werden zu begleiten“, sagt Hans-Josef Kuypers, Wirtschaftsförderer für den Kreis Kleve. Auch deshalb freue man sich über die Teilnahme der Niederrhein Destille in Emmerich am Rhein, der Steinwerkstatt Lepper in Weeze, der Biobäckerei Schomaker in Rheurdt.

Auffällig auch, dass sich Betreiber von Ateliers und Galerien gerne an dieser kreisweiten WfG-Aktivität beteiligen. So das Atelier Peters in Goch, des Atelier Verhalen in Kalkar oder des Atelier für künstlerische Keramik in Kevelaer. Die Galerie Marion Jansen in Kerken ist dabei, auch als „Das kreative Haus“ bekannt, ebenso die Galerie Ebbers in Kranenburg.

Besonderes Interesse dürfte einmal mehr Georg Münker auf sich ziehen. Einzig Art ig nennt er seine Werkstatt im Ortskern von Uedem, wo er diesmal auf eine besondere Idee aufmerksam macht. Er zeigt das erste Modell eines Hausbootes, das er insgeheim bereits in großer Zahl auf niederrheinischen Baggerseen sieht. Wie der gelernte Architekt und freischaffende Künstler betont, hat er bereits einen Unternehmer gefunden, der sich die Produktion des schwimmenden Domizils vorstellen kann. Fehlen nur die begeisterten Stadtväter, die sich die Umsetzung vor Ort wünschen. Und das Musikhaus Welbers in Kevelaer?

Hier wird vor dem Hintergrund der 30jährigen Erfahrung die Erlebniswelt der Musik in den Fokus gebracht – das Klavier allem voran.