Ein Festival ohne Getränke wäre undenkbar. Nur landen die leeren Flaschen und Dosen häufig auf dem Boden oder im Mülleimer - obwohl es dafür Pfand gäbe. Eine Gruppe junger Menschen macht vor, wie Festivallaune und Umweltgedanken zusammenpassen können.

Elektronische Tanzmusik und viele, viele Menschen, die den Alltag hinter sich lassen wollen: Über 70.000 Menschen täglich pilgerten dieses Jahr nach Weeze, um in PAROOKAVILLE ordentlich abzufeiern. Steve Aoki, Robin Schulz, Felix Jaehn - das Line-Up von Deutschlands größtem Electronic Music Festival glänzte mit hochkarätigen Namen. Aber nicht alle auf dem Festivalgelände, tanzten zu der Musik. Für eine Gruppe von 30 jungen Menschen war die Musik zweitrangig. Bei ihnen stand der gute Zweck im Vordergrund, indem sie Pfandflaschen und -dosen sammelten. Und davon gab's beim Festival zur Genüge.

Über 130.000 Dosen und PET Flaschen hat das Team für den guten Zweck gesammelt. „Mit dem gesammelten Pfand könnte man ein 25x8 Meter großes Schwimmbad füllen" sagt Bernard Lay, Organisationsleiter des Rotaract Club Köln. „Wie sonst soll man sich 300 m³ vorstellen?".

40.000 Camper bewohnten zwei Campsites, die für das Festival hergerichtet wurden. Jeden Tag besuchten die Helfer Campinggruppen, um vor Ort zu informieren und das Pfand in Form von Dosen und PET Flaschen einzusammeln. „Unsere Helfer informieren die Camper einerseits über die Aktion und sensibilisieren andererseits für den Schutz der Umwelt", sagt Lay.

Bernd Dicks, Mit-Organisator von der Parookaville GmbH, ist von der erneuten Auflage der Aktion begeistert: „Wie viele andere Themen ist auch die Müllvermeidung und -entsorgung kein reines Festivalthema, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die bei Großveranstaltungen besonders sichtbar wird. Die Bewältigung kann nur mit einer Kombination aus Maßnahmen der Veranstalter und insbesondere auch Sensibilisierung der Besucher gelingen. Genau dort setzt auch die Rotaract-Crew an und trägt dazu bei, dass ein Großteil der 40.000 Zeltplatz-Besucher aktiv zur Reduzierung von Festival-Müll angehalten wird. On top fließt der gesamte, fünfstellige Erlös in diverse soziale Projekte. Die Kombi aus Umweltschutz und sozialem Engagement feiern wir sehr und freuen uns, wenn im kommenden Jahr eine Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte gelingt!"

Um eine solche Aktion stemmen zu können, braucht es verlässliche Partner. Darum wurde der Rotaract Club Köln auch in diesem Jahr wieder logistisch von PENNY unterstützt, der auf beiden Campsites je einen Festival-Store betrieb und dem Helferteam seine Logistik zur Pfandrückgabe zur Verfügung stellte. Umgerechnet konnten die Freiwilligen so 29.351,25 Euro für den guten Zweck sammeln, die Kooperationspartner PENNY auf 30.000 Euro aufrundete.

„Wir freuen uns sehr, dass wir den Rotaract Club - und damit tolle soziale Projekte - auch in diesem Jahr wieder mit unserer Logistik unterstützen konnten", so Ulf Börner, Projektleiter bei PENNY. „Es ist wirklich beeindruckend, was das Team hier wieder geleistet hat. Für PENNY ist Nachbarschaft nicht nur ein Wort: Wir nehmen unsere Verantwortung für die Gemeinschaft und die Umwelt sehr ernst und arbeiten an vielen Stellen daran unseren Beitrag für eine bessere Zukunft zu leisten."

Der Erlös kommt verschiedenen Einrichtungen, Vereinen und Initiativen zugute, die die musikalische Bildung sozial benachteiligter Kinder fördern. So wurden im letzten Jahr beispielsweise zwei Förderfonds zur musikalischen Förderung in Köln und Goch gegründet, aus denen Musikunterricht für Kinder finanziert wird.

Bei Rotaract treffen sich junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren, die das gemeinsame Motto „Lernen - Helfen - Feiern" verbindet. Die Jugendorganisation von Rotary mit 3.700 Mitglieder in über 190 Clubs deutschlandweit engagiert sich bei einer Vielzahl sozialer Projekte.

Sie kennen ein Projekt, das sich um die musikalische Förderung sozial benachteiligter Kinder kümmert und finanziell unterstützt werden sollte? Schreiben Sie dem Team unter parookaville@rotaract.de!