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Blutsschwestern und der 'Lebensrumtopf'

Mitteilung vom 11.03.2020 (archivierte Mitteilung)

Zum Internationalen Frauentag hatten die Gemeinde Weeze, der Weezer Wellenbrecher und die Diakonie im Kirchenkreis Kleve die 'Blutsschwestern' eingeladen

Zum Internationalen Frauentag hatten die Gemeinde Weeze, der Weezer Wellenbrecher und die Diakonie im Kirchenkreis Kleve die „Blutsschwestern“ eingeladen. Die beiden Frauen aus Emmerich sorgten bei den 100 Frauen und der Handvoll Männer für gute Unterhaltung. Ihre Geschichten aus dem Leben wussten die beiden sehr unterschiedlichen "Schwestern" im Saal des Wellenbrechers mit Witz und Charme, mal als Gedicht, mal als Lied, vorzutragen.

Bürgermeister Ulrich Francken begrüßte die Anwesenden und dankte den Kooperationspartnern und der Weezer Gleichstellungsbeauftragten Nicola Roth für die Vorbereitung und Durchführung des Abends. Roth betonte, dass trotz aller Fortschritte eine Gleichstellung von Mann und Frau in vielen Bereichen noch nicht erreicht sei. Petra van Bergen, Fachbereichsleiterin der Sozialen Dienste der Diakonie, dankte für die Spende der Benefizveranstaltung. Teile des Eintrittsgelds, am Ende waren es 750 Euro, sind bestimmt für die Arbeit der Sozialberatung. Bei der Sozialberatung würden zu 75 Prozent Frauen um Hilfe fragen, so van Bergen. Selten seien es kleine, schnell lösbare Probleme. Sie berichtete: „Eine Frau kam zu uns und konnte die Miete nicht mehr bezahlen. Denn die Wohnung, aus der ihr Lebenspartner ausgezogen war, wurde zu teuer, der Strom wurde abgestellt und Stress mit der eigenen Familie hatte sie auch.“ Viele Probleme auf einmal, bei denen die Sozialberatung ein offenes Ohr hat und zum Beispiel dringend notwendige Gespräche mit Vermietern und Banken begleitet. Frauen kämen aus diesen oder ähnlichen Situationen ohne Hilfe nur schwer heraus.

Deutlich erfreulichere Probleme besprachen die Blutsschwestern Meike Schnake-Rupp und Corinna Ortmann. Die eine weiß sofort, dass bei einer 80 Euro Jeans zwei Prozent Rabatt nur 1,60 Euro sind, die andere achtet eher auf die zwei Prozent Elasthan: „Sie machen das Leben lebenswert“. Die Blutsschwestern sind aus dem Norden und dem Sauerland an den Niederrhein eingewandert und lachten als "Wahl-Emmericher" mit dem Publikum über niederrheinische Eigenheiten, „ein Comedy El-Dorado“. Mit größtem Vergnügen hörten die Besucherinnen und Besucher den Bemühungen von Meike Schnake- Rupp bei ihrer Aqua-Fitness und zum Erwerb des Deutschen Sportabzeichens zu. Denn: „Mit 50, wir sind die neuen Dreißiger“. Corinna Ortmann rührte in ihrem „Lebensrumtopf“, angefangen mit Kindheitserinnerungen an die Winnetou-Festspielen in Elspe. Ortmann glänzte in ihrer Rolle als „Lieske Boterham“, das war auch stimmlich eine Herausforderung. Boterham, eine typisch niederländische Erscheinung, zeigte im Publikum, warum eine niederländische Begrüßungszeremonie länger dauert als vergleichsweise die deutsche. „Je länger die Begrüßung, desto weniger wird getrunken und gegessen, wobei mehr als `gebak´ und eine Tasse `Douwe Egberts´ gibt es ohnehin nicht." Nachdem das Publikum den sozial-medialen Dreikampf zwischen Internet-Foren, Facebook und WhatsApp bestanden hatte, klatschte es eine Zugabe heraus. Danach dankten Besucherinnen den beiden Protagonistinnen persönlich für ihr Spiel, bei dem auch die wenigen anwesenden Männer genügend zu lachen hatten.