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Bürgerpreisverleihung am Tag des Ehrenamtes in der Alten Schmiede

Mitteilung vom 06.12.2012 (archivierte Mitteilung)

(von links nach rechts): 1. Reihe sitzend: Hanny van Hall mit ihrem Mann Kurt, Angela Schwartges mit ihrem Mann Joseph stehend: Angelika Meyers vom Heimat- und Verkehrsverein Weeze, Bürgermeister Ulrich Francken und einige Mitglieder des Gebrauchshundsportvereins sowie Helga Reisdorf von der Gaststätte Ratsstube und Nicole Reschke vom Kindergarten Sankt Cyriakus

Bürgermeister Ulrich Francken hat am 05.12.2012 (Tag des Ehrenamtes) den nachstehen genannten Preisträgern den Bürgerpreis 2012 der Gemeinde Weeze überreicht:

Gebrauchshundesportverein 1961 Weeze e.V.

(Auf Vorschlag des Heimat- und Verkehrsvereins Weeze)

Dass mir der Hund das Liebste sei, sagst Du, oh Mensch, sei Sünde.

Der Hund bleibt mir im Sturme treu - der Mensch nicht mal im Winde.

(Arthur Schoppenhauer)

Möglicherweise diesen und andere Gedanken hatten auch eine Handvoll Hundefreunde, als sie 1961 den Gebrauchshundesportverein Weeze gründeten. Erfolgreiche Vorsitzende und Vorstände führten den Verein im Laufe der Jahrzehnte durch Höhen und Tiefen. Ein Höhepunkt war sicher  der Wechsel zum Hundeplatz am Hamscherweg, den die Vereinsmitglieder von 1986 bis 1988 in vielen ehrenamtlichen Stunden Instand setzten und darauf ein ansprechendes und gerne angenommenes  Vereinshaus bauten. 

Im Gebrauchshundsportverein in Weeze finden all diejenigen Menschen ein Zuhause in der Freizeit, die im gemeinsamen Erleben von Mensch und Hund Erholung vom Alltag und Erfüllung im Hundesport suchen. Dazu gehören Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Im Verein werden Gehorsam und Charakterfestigkeit  der Hunde geprägt und gestärkt und die gesellige Gemeinschaft, sinnvolle Freizeitbeschäftigung und sportliche Betätigung mit dem Hunde gefördert.

Publikum in der Alten Schmiede bei der Bürgerpreisverleihung der Gemeinde Weeze am 05.12.2012

Im Rahmen des Landeshundegesetzes erfüllt  der Verein darüber hinaus  auch  wichtige Aufgaben in der konkreten Schulung von Mensch und Hund. Auch wird die soziale Komponente nicht vergessen. Vereinsmitglieder besuchen mit ihren Hunden regelmäßig das St. Petrusheim in Weeze oder das Clemenshaus in Kevelaer. Die Besuche haben eine besondere therapeutische Wirkung. Die Lebensqualität der Bewohner wird verbessert, indem ihre Einsamkeit verringert wird und sie die Möglichkeit haben, ihre Gefühle auszudrücken. 

Die Erziehung, richtige Sozialisierung und faire Ausbildung des Hundes ist Grundziel des Vereins. Dazu gehören auch die Angebote der Welpen- und Junghundschule.  Erfahrene Ausbilder mit entsprechenden Befähigungsnachweisen in den Bereichen „Turnierhundesport“ und „Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde“, sowie anerkannte Ausbilder für den „VDH-Hundeführerschein“ setzen sich mehrmals in der Woche für den richtigen Umgang mit den Hunden – im Sport  und auf der Straße – ehrenamtlich ein.

In den vergangenen Jahren konnten dadurch beachtliche Erfolge im Bereich des Turnierhundesportes erzielt werden. Neben zahlreichen Kreis- und Landesmeistern stellte der Verein zwei Deutsche Meister im Vierkampf, sowie zwei Deutsche Vizemeister im Geländelauf. Diese Erfolge können  nur durch enormen Zeitaufwand, Disziplin, ausgeprägten Teamgeist und gegenseitige Akzeptanz erreicht werden.

Im vergangenen Jahr wurden die Deutschen Meisterschaften in Weeze ausgetragen. Durch die gute Organisation  und durch die Mithilfe  anderer Vereine aus unserer Gemeinde  war es ein unvergessliches Erlebnis  und ein Höhepunkt im kulturellen und sportlichen Leben der Gemeinde Weeze. Viel Lob und Anerkennung erreichten den Verein auch über unsere Ortsgrenzen hinaus. Um eine derartige Veranstaltung erfolgreich vorzubereiten, durchzuführen und die Wettbewerbstage zu einem großartigen Erlebnis für alle Beteiligten werden zu lassen, bedurfte es vieler Helferinnen und Helfer und  eines enormen Einsatzes aller Vereinsmitglieder.

Mit dem Bürgerpreis weist der Rat und der Bürgermeister der Gemeinde Weeze auf die vorbildliche ehrenamtliche Arbeit des Gebrauchshundesportvereins in sportlicher, kultureller und sozialer Hinsicht  hin und spricht dem Vorstand mit seinem Vorsitzenden Wolfgang Feddema seinen Dank aus. Als Anerkennung für die Arbeit wird dem Verein ein Anteil des Bürgerpreises 2012 in Höhe von 800 Euro verliehen.

Lesepatin Angela Schwartges wurde vom Franziskus-Kindergarten und dem Kindergartens Sankt Cyriakus vorgeschlagen

Lesepatin Angela Schwartges

(Vorschlag des Franziskus-Kindergartens und des Kindergartens Sankt Cyriakus)

Lesen macht das Leben reicher – Lesen macht Spaß – Lesen schafft Wissen – Lesen regt die Phantasie an, Lesen macht Mut.

Am 16. November 2012 war der 9. Bundesweite Vorlesetag. Überall in Deutschland wurde vorgelesen – an allen denkbaren Orten. Auch die Ministerpräsidentin unseres Landes, Hannelore Kraft, hat sich am Vorlesen im Betriebskindergarten der Firma Siemens in Mülheim beteiligt.

In unseren Kindertagesstätten wird seit vielen Jahren  vorgelesen. Stellvertretend für alle soll heute die Lesepatin Angela Schwartges geehrt werden. Sie hat es sich in Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen in den Kindergärten Sankt Cyriakus und im Franziskus-Kindergarten seit Jahren zum Ziel gesetzt, den Kindern die Literatur in Schrift, Wort und Bild näher zu bringen. Sie möchte das Interesse der Kinder an sachlicher, fantastischer und religiöser Literatur, an Geschichten und Märchen wecken. Die Kinder erweitern dadurch ihr Allgemeinwissen und außerdem ihren Wortschatz und bilden ihren individuellen sprachlichen Ausdruck. Die Lesepatin zeigt ihnen so, dass es sinnvollere Aktivitäten als den Gameboy und die Playstation gibt und weckt durch ihr Tun z.B. auch das Interesse der Kinder an einem Besuch in der Kinderbibliothek der Öffentlichen Bücherei Sankt Cyriakus.

Der Gemeinderat hat am 6. November 2012 die Teilnahme am Projekt „Lesestart – 3 Meilensteine für das Lesen“ beschlossen und will damit auch dazu beitragen, die Freude der Kinder am Lesen zu fördern. 

Frau Schwartges kommt regelmäßig zu den Kindern und wird immer mit Begeisterung erwartet. Besonders bemerkbar macht sich die zusätzliche Unterstützung der Einrichtungen bei Kindern mit Migrationshintergrund und bei Kindern aus bildungsschwachen Familien. Mit dem Vorlesen in den Kindertagesstätten ist es aber nicht getan. Die Kinder wollen schließlich nicht nur zuhören, sondern auch über das Gehörte mit der Vorleserin diskutieren. Mit Hilfe von Anschauungsmaterial werden den Kindern praxisnah Dinge gezeigt, erklärt und ausprobiert. Und so entwickelt sich manche Vorlesestunde zum regen Meinungsaustausch.

Neben der Zeit, die Angela Schwartges mit den Kindern verbringt, macht sie auch andere Angebote und lädt z.B. zu „Lesestunden für Erwachsene“ oder auch zum Eltern-Literatur-Café ein. Sie unterstützt die Einrichtung beim Tag der offenen Tür oder bei Ausflügen als Begleitperson.

Die Erzieherinnen schätzen an der Lesepatin insbesondere

  • die Unterstützung ihrer pädagogischen Arbeit,
  • ihre  Liebe zu den Kindern und das Verständnis für sie,
  • den Wunsch, den Kindern das Medium Buch nahezubringen und sie auf
  • dem Ausflug in die Welt der Literatur zu begleiten,
  • das Engagement für das Kind und für die Familie,
  • dass sie ehrenamtlich für andere da ist und Freude daran hat.

Die Aufgabe als Lesepatin zeigt, dass durch das verlässliche Ehrenamt unterstützende Arbeit im Zeichen der Bildung, insbesondere der Sprachbildung, der Wertevermittlung und der Integration geleistet werden kann. Sie ist nicht nur Vorleserin, sondern auch Vertraute, Freundin und Begleiterin, auf die sich die Kinder immer wieder freuen und verlassen können. 

Mit dem Bürgerpreis weist Bürgermeister Francken auf die vorbildliche ehrenamtliche Arbeit von Angela Schwartges als Lesepatin hin. Er möchte sie im Namen des Rates und aller Bürger der Gemeinde stellvertretend für alle anderen, die Gleiches tun, besonders ehren. Als Anerkennung für ihre Arbeit wird ihr ein Anteil des Bürgerpreises 2012 in Höhe von 100 Euro verliehen.

Hanny van Hall wurde für die Unterstützung der Aktion „Brillen weltweit“ von Helga Reisdorf vorgeschlagen

Hanny van Hall für die Unterstützung der Aktion „Brillen weltweit“

(Auf Vorschlag von Helga Reisdorf)

Hat man mit den Augen Probleme, geht man zum Augenarzt – oder zum Optiker. Was aber, wenn das erwirtschaftete Geld am Abend gerade mal für die einzige Mahlzeit am Tag für die Familie ausreicht? Und eine Brille nur für einen oder mehrere Monatslöhne zu bekommen ist, wie in vielen Entwicklungsländern, weil das Gesundheitswesen dort nicht funktioniert?

Nicht überall auf unserem blauen Planeten sehen die Menschen rosigen Zeiten entgegen, auch wenn sie die berühmte, viel gepriesene rosarote Brille zur Hilfe nehmen würden. Für viele sind die Lebensbedingungen und Zukunftsaussichten buchstäblich grau in grau. Das wusste auch Pater Francois Meyer aus dem Elsass, der als Blindenseelsorger 1974 die Aktion "Brillen weltweit“  bzw. “Brillen ohne Grenzen“, gründete. Nach einer Mitteilung der Europäischen Kommission werden in Europa und Nordamerika rund 10 Millionen Brillen pro Jahr ausrangiert. Damit diese nicht in Schubladenecken oder im Müll landen, sammelt der Verein diese Sehhilfen und verteilt sie an Hilfsbedürftige. Die Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich. 

Diese Initiative unterstützt  Hanny van Hall aus Weeze  bereits seit 17 Jahren. Sie  sammelt nicht mehr benötigte Brillen für sehbehinderte Menschen in armen Ländern. Rund 10.000 Exemplare konnte sie bisher über die Institutionen an Bedürftige in Afrika, Asien und Südamerika sowie in Europa weiterleiten.

Neben Brillen sind  es auch Brillengestelle, Brillengläser, Hörgeräte, Sonnenbrillen oder Lupen, die sie einsammelt und der Aktion „Brillen weltweit“  zur Verfügung stellt. Immer wieder betont sie, dass sie alleine dazu nicht in der Lage sei und verweist auf Hilfestellungen durch die vielen Sammler und Sammelstellen, durch die Familie oder durch Optiker aus der Umgebung. Nicht zuletzt sei der Airport Weeze eine wichtige Sammelstelle. Aufgrund der bereitwilligen Unterstützung ihrer ehrenamtlichen Arbeit durch viele Bürgerinnen und Bürger, ist sie auch gerne bereit, für die Versandkosten aufzukommen. Wie sie in einem Zeitungsinterview Anfang des Jahres erklärte, „stecken hinter ihrem ehrenamtlichen Engagement Spaß und Freude an der Sache. Dass man nebenbei noch Gutes tut und Menschen hilft, sei umso schöner für sie. Auf die Idee gebracht habe sie ihr früherer Beruf im Priesterhaus in Kevelaer. Dort sammelte sie für einen engagierten Herrn die Brillen und fand diese Aktion gut“.

Wichtig ist und war für sie, dass man mit den einfachsten Mitteln auch ohne Geldspenden großartige Hilfe leisten kann.

Mit der Verleihung des Bürgerpreises 2012 möchte die Gemeinde Weeze Hanny van Halls jahrelanges uneigennütziges, ehrenamtliches Engagement würdigen.

Im Namen des Rates und aller Bürger der Gemeinde spricht Bürgermeister Francken Hanny van Hall seinen Dank aus. Als Anerkennung für ihre Arbeit wird ihr ein Anteil des Bürgerpreises 2012 in Höhe von 300 Euro verliehen.

Musikalisch mitgestaltet  wurde die Bürgerpreisverleihung durch die Klarinettistinnen des Musikvereins 1871 Weeze, Franziska Bergers und Ellen Heistermann

Musikalisch mitgestaltet  wurde die Bürgerpreisverleihung durch die Klarinettistinnen des Musikvereins 1871 Weeze, Franziska Bergers und Ellen Heistermann.

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