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Die Geschichte der Italiener in Weeze
Mitteilung vom 10.11.2014 (archivierte Mitteilung)
Am 8. September 1943 unterzeichnete Maresciallo Pietro Badoglio im Namen des Königs Vittorio Emanuele III. in Süditalien den Waffenstillstand mit den alliierten Amerikanern und Engländern. Von diesem Zeitpunkt an wurden die Fremdarbeiter aus Italien, die in den deutschen Unternehmen und Betrieben beschäftigt waren, als Feinde angesehen und als Zwangsarbeiter unter erbärmlichen Bedingungen beschäftigt und die Soldaten in Internierungs- oder Straflagern eingesperrt.
Italienische unterernährte Zwangsarbeiter kamen nach Weeze und fanden ein Zuhause auf den Bauernhöfen der Umgebung.
Nach dem Krieg etwa um 1955 kamen erneut Italiener nach Weeze und erhielten Arbeit in der Landwirtschaft.
In den 60er Jahren wurden Sonderzüge mit „Gastarbeitern“ beladen: Der Mensch als Ware. Menschen mit Koffern aus Karton voll gestopft mit Kleidung und Essbarem überquerten die Alpen. In Weeze wurden sie bei den GEGE-Werken beschäftigt. Italien erhielt als Gegenleistung Kohle aus dem Ruhrgebiet und Belgien und eine Menge an Geld aus den Löhnen der Emigranten, das für neue Häuser in der Heimat investiert wurde. Im Süden entstanden für die Zukunft allerdings keine Arbeitsplätze.
Die Söhne dieser ersten Auswanderer suchen mit einem Diplom in der Tasche, einem Trolley als Gepäck, einem Handy am Ohr oder einem Smartphone auch ihre Chancen in Deutschland, England und Skandinavien zu verwirklichen. Zeitzeugen - Italiener ebenso wie Deutsche - berichteten über diese Ereignisse dem Autor des Buches: Die Geschichte der Italiener in Weeze – von 1943 bis 2013.
Vincenzo Sacco hat den Menschen zugehört, Eindrücke gesammelt, Notizen angefertigt, Lebensgeschichten niedergeschrieben, die jetzt veröffentlicht werden.
Zur Buchvorstellung lädt Bürgermeister Ulrich Francken am Freitag, dem 21.11.2014 um 18.00 Uhr in den Sitzungssaal des Rathauses ein. Vincenzo Sacco wird das Buch vorstellen.
Alle interessierten Bürger sind herzlich eingeladen, bei der Vorstellung des Werkes dabei zu sein.
In den Geschichten werden aus unterschiedlichen Sichtwinkeln und unter verschiedenen Aspekten, Begebenheiten zwischen Menschen erläutert, die einander begegnen und sich gemeinsam auf den Weg machen.