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Erste DLRG Strömungsretter im Kreis Kleve

Mitteilung vom 16.05.2014 (archivierte Mitteilung)

Von links nach rechts: Dieter Peters, Klaus Mänche, Hanns Evers

Geschafft! Dieter Peters, Klaus Mänche und Hanns Evers wurden zu den ersten Strömungsrettern im DLRG Bezirk Kreis Kleve ausgebildet. Alle drei sind erfahrene Taucher der DLRG Ortsgruppe Weeze und haben nach vorangegangener Fachausbildung Wasserrettungsdienst nun die anspruchsvollen Abschlusslehrgänge zum Strömungsretter 1 in Westfalen besucht. Strömungsretter zu sein bedeutet, ohne fremde Hilfsmittel durch starke Wildwasserströmung schwimmen zu können, um gefährdete Menschen zu erreichen, um sie zu versorgen und zu bergen oder sogar vor dem Ertrinkungstod zu bewahren. Es bedeutet, sich von Brückenbauwerken oder in tiefe Schluchten mit alpinen Techniken in extrem schnell fließende Gewässer abzuseilen, um dort verletzten Menschen im Wasser helfen zu können oder mittels Booten oder Seilbrücken Menschen, Tiere und Sachen aus von reißenden Fluten eingeschlossenen Bauwerken zu evakuieren. Strömungsretter können unter Umständen auch noch dort eingesetzt werden, wo man mit Booten oder herkömmlichen Mitteln nicht mehr hinkommt. Da stellt sich die Frage, wozu man am beschaulichen Niederrhein, wo es doch keine stark strömenden Flüsse, geschweige denn reißende Gebirgsbäche, die durch tiefe Schluchten tosen, gibt, Strömungsretter benötigt? Dazu der Einsatzleiter Hanns Evers der DLRG Weeze: „Die letzte Flutkatastrophe, bei der auch die DLRG-Tauchergruppe aus Weeze erfolgreich im Großraum Schönebeck bei Magdeburg eingesetzt war, hat gezeigt, dass wir bei unseren bundesweiten Einsätzen durchaus in Regionen geführt werden, wo wir es mit extrem stark strömenden Gewässern zu tun bekommen können. Damals wurde erst auf dem Anmarsch ins Schadensgebiet durch die Koordinierungsstelle des Landes entschieden, dass wir nicht nach Bayern in eine Gebirgsregion mit überfluteten Wildwasserflüssen, sondern an die Elbe bzw. Saale geschickt werden. Im Übrigen ist auch – insbesondere bei Hochwasser – die Strömung der genannten Flüsse sowie unserer heimatlichen Niers oder des Rhein nicht zu unterschätzen“.

Dieter Peters und Klaus Mänche beim abseilen von einer 12 Meter hohen Brücke

Drei Helfer sind die Mindeststärke eines Strömungsrettertrupps. Ziel der DLRG in Weeze ist es, eine vollständige Strömungsrettergruppe, bestehend aus drei Trupps aufzustellen. Dazu sollen aus den eigenen Reihen Kameradinnen und Kameraden mit einer guten Altersdurchmischung gefunden werden, sodass Jung und Alt und Männer und Frauen an einem Strang ziehen. Zur Ausbildung gehören neben verschiedenen Schwimmtechniken im stark strömenden Wildwasser auch Seilsicherungs- und Abseiltechniken sowie das Aufbauen von Seilbrücken. Neben diesen Dingen und umfangreichen theoretischen Kenntnissen wurde von den drei Weezern auch eine gute körperliche Fitness verlangt. So bestanden alle drei den sogenannten Cooper-Sporttest mit guten und sehr guten Leistungen, was eine der Zulassungsvoraussetzungen zu den Strömungsretterlehrgängen ist. Die Gruppe in Weeze aufzubauen macht deshalb Sinn, weil dort bereits DLRG Einsatztaucher beheimatet sind, welche die Aufgabe der Strömungsretter mit übernehmen bzw. durch Strömungsretter ergänzt werden können. Je nach Lage und Bedarf können Weezer Wasserretter zukünftig also bundesweit als Einsatztaucher oder als Strömungsretter eingesetzt werden.

Dieter Peters beim sichern einer Person in der Strömung

Die Ausbildung und das Spezialmaterial sind teuer. Zwar hat es bereits einige sehr großzügige Spender gegeben, aber an Geld fehlt es immer noch. „Wir benötigen für den Aufbau der vollständigen Strömungsrettergruppe noch so einiges an finanziellen  Mitteln“, lässt der Weezer DLRG Einsatzleiter wissen. Deshalb ist die DLRG Weeze auch immer noch auf entsprechend großzügige Spenden angewiesen, für die selbstverständlich eine Spendenquittung ausgestellt werden kann. Der Kontakt kann über die Homepage der DLRG Weeze, über den Ortsgruppenleiter oder den Einsatzleiter hergestellt werden.