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„Geldrischer Heimatkalender 2013“ in Weeze vorgestellt
Mitteilung vom 07.11.2012 (archivierte Mitteilung)
Die Weezer Aspekte Weeze bilden im neuen „Geldrischen Heimatkalender 2013“ den ersten Themenblock, eingeleitet durch das aktuelle Ortsporträt von Michael Klatt, das er „Weeze – das Zentrum im Wandel“ an der Niers“ betitelt hat. Gerd Halmanns beschreibt „Weeze im frühen 19. Jahrhundert“ anhand eines „sensationellen Kartenfunds aus Frankreich“, der von der Emilie-und-Hans-Stratmans-Stiftung erworben werden konnte und aufgrund seiner Bedeutung auch als Titel für das Buch ausgewählt wurde. „Hoheiten auf der Durchreise in Weeze 1816“ – da gab es ja schon einige; Jürgen Kwiatkowski fand durch Zufall noch ein Kronprinzenpaar aus dem Nachbarland als weezer Gäste. „De Stadt“ zitiert Theo Valkysers den Mundartdichter Hermann Willems und kommentiert dessen Beschreibung von „Wemb um 1900 in Versen“. „Wemb 1945 in Tagebuchauszügen“ hielt hingegen Wilhelm van Wickern in seinen Aufzeichnungen fest.
Aktuelles aus dem Gelderland bietet u.a. Claudia Kurfürst, die eine jüngste dokumentiert: „Von der Adelheidkirche zum Adelheidhaus. Ein Wahrzeichen Gelderns im Wandel“. Leider zum letzten Mal hat Roswitha Klein die „Chronik des Gelderlandes“ zusammengestellt.
Unter Natur und Landschaft berichtet Helga M. Kaczmarek „Von Menschen, Blumen und Gemüse“, den „Barrierefreien Umweltbildungsprojekte des NABU-Naturschutzzentrums Gelderland“.
Bereits 1928 veröffentlichte ein „Schulmann“ seine Erinnerungen, an seine Lehrtätigkeit in Straelen,die Bernhard Keuck wiederentdeckte. Josephine Kersten schreibt mit `tierischem´ Hintergrund über den „Rabenvater. Aus meiner Kindheit in Kevelaer“. Ebendort erlebte Ursula Renard ihre Schulzeit bis 1960, die sie sich ins Gedächtnis zurück gerufen hat.
Beiträge zur Archäologie, Geschichte und Kunst füllen wieder den Haupteil des Kalenders. „Auf Holz errichtet, in Stein gebaut“ lautet das Fazit der „Archäologischen Grabungen im Viertel am Kleinen Markt in Geldern“, die Patrick Jülich reich bebildert nahe bringt. Die späteren „Bewohner am Kleinen Markt in Geldern“ und überhaupt dessen Aussehen vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg stellt Dr. Stefan Frankewitz in einer interessanten Studie vor. Wolfgang Posten erhellt anhand des „Schuhmackers-Hof der Familie Derstappen in Wankum“ die Vielfalt einer Hofgeschichte, die von Bauern, Wirtsleuten und dem Kohlenhandel geprägt wurde.
Die Kaplanei zu Twisteden, Straelen im Siebenjährigen Krieg, Wirtschaftsförderung in Kervenheim (vor 250 Jahren!), weitere Hofgeschichten aus Wankum und Eyll, das Schicksal von Dienstmägden, ein preußischer Militärarzt aus Issum, ein Bürgermeister von Sevelen mit 40-jähriger Amtszeit und eine Mühle ohne Flügel zeigen die weite Bandbreite auf.
Den Kunstaspekt widmet sich Dr. Peter Lingens, der den „Kirchenmaler Leo Weggen (1882–1951). Einen vergessenen Kunsthandwerker aus Issum“ wiederentdeckt hat. Kurt Klüter beschreibt das Leben seines Großvaters, Zeuge einer wichtigen Epoche, denn „Hubert Johann Wilhem Klüter“ war „Landrat des Kreises Geldern von 1924 bis 1934“. „Das Kriegstagebuch des Nieukerkers Johannes Bogers (1918–1945) – einer von vielen, die ihre Heimat nicht mehr sahen“ transkribierten und kommentierten Gottfried Hegmanns und Johanna Klümpen-Hegmans. Die Schülerarbeit von Erik Wenker über „Die Währungsreform 1948 in Geldern“ führt abschließend in eine Zeit, die viele noch selbst erlebt haben.
Kreisarchivarin Dr. Beate Sturm hat die neue Rubrik Aus den Archiven angeregt. Mit ihrem Beitrag über „Die Urkundensammlung des Historischen Vereins im Kreisarchiv Kleve“ bringt sie auch selbst die interessante Vorlage. Gefolgt vom Straelener Stadtarchivar Bernhard Keuck, der durch einen Zufallsfund „Neues von der Geldernschen Kreisbahn“ bietet.
Ein Reigen von Beiträgen zur Volkskunde und Sprache sowieGedichte und (Mundart)Erzählungen von bekannten und beliebten Autoren runden den Kalender in gewohnter Qualität ab.
Die über den Kalender verteilten Fotoserien zeigen „Weeze aus luftiger Höhe“, „Eine Drei-Schlösser-Reise in Weeze“und „Weeze – künstlerich betrachtet“.
Insgesamt ein Ergebnis, das sich auch statistisch „sehen lassen“ kann:
56 Beiträge auf rund 300 Seiten mit 293 Abbildungen (davon rund 200 farbig).
Der Kalender ist ab sofort zum Preis von € 8,50 im Buchhandel erhältlich.