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Kein Alkohol an unter 16-Jährige

Mitteilung vom 14.01.2016 (archivierte Mitteilung)

Karneval ist die Zeit der guten Stimmung. Viele verbinden gute Laune mit viel Alkohol, und an den kommen schon Kinder in der fünften Jahreszeit oft leicht. Doch die Sache ist klar: An unter 16-Jährige darf keinerlei Alkohol abgegeben werden.

Das Netzwerk Weeze beschäftigt sich seit einigen Jahren gezielt mit dem Thema Jugendschutz im Karneval.

Nach den Erfolgen der letzten Jahre setzt das NETZWERK WEEZE auch diesmal zur Karnevalszeit ihre Arbeit fort: Prävention, Kontrolle und Angebot sollen einen fröhlichen Karneval ohne Alkoholexzesse für Teenager sicherstellen.

Der Leiter des Weezer Wellenbrechers und gleichzeitig Initiator des Netzwerkes Weeze, Volker Schoelen, fordert einen bewussten Umgang mit Alkohol und mehr Schutz für Kinder und Jugendliche. Dabei ist die Sensibilisierung und Unterstützung von Eltern im Umgang mit dem Thema Alkohol sehr wichtig.

Bereits im Vorfeld der Karnevalszeit werden Vertreter des Netzwerkes, bestehend aus den Weezer Schulen und Kindergärten, der Polizei, den Beratungsstellen und nicht zuletzt dem Weezer Wellenbrecher und dem Ordnungsamt der Gemeinde Weeze aktiv auf Gastwirte und Ladeninhaber zugehen und an die Einhaltung der Vorschriften zum Jugendschutz erinnern.

Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Kevelaer-Weeze haben in diesem Jahr zusammen mit dem Team des Wellenbrechers ausdrucksstarke Plakate erstellt, die neben den Verboten die Erwachsenen mahnen, auch an den Karnevalstagen Vorbild zu sein.

Georg Koenen, Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde Weeze, appelliert deshalb dringend an Eltern und andere Erwachsene, sich strikt an diese Regelung zu halten. Gleichzeitig erinnert er daran, dass es für Hochprozentiges wie Wodka, Korn oder Rum und spirituosenhaltige Mixgetränke ein striktes Abgabeverbot an unter 18-Jährige gibt.

Sein Appell hat einen guten Grund, denn: Rauschtrinken bis hin zu einer Alkoholvergiftung ist bei Kindern und Jugendlichen nach wie vor „in“. „Um diesen gefährlichen Trend zu stoppen, brauchen wir nicht nur selbstbewusste Kinder und Jugendliche und aufmerksame Eltern, sondern eine Gesellschaft, die insgesamt genau hinschaut“, sagt Stephan Gnoß von der Suchtberatungsstelle der Diakonie. Schließlich seien es in der Regel Erwachsene, die Kindern und Jugendlichen Alkohol zugänglich machten.

Der Hintergrund ist ernst: Untersuchungsergebnisse des Zentralinstituts für seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim (2013) belegen, dass der Alkoholkonsum in der Pubertät das Risiko von Alkoholabhängigkeit erhöht. Riskant ist nicht nur ein früher Alkoholkonsum an sich, sondern die Pubertät ist eine besonders kritische Phase. Entscheidend ist hier, dass sich das Gehirn der Jugendlichen gerade in der empfindlichen Reifungsphase befindet. Gerade im Jugendalter entwickeln und stabilisieren sich Konsumgewohnheiten, die zu einer frühen Suchtentstehung bei Jugendlichen führen können.