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'Nächste Ausfahrt: para_dies'

Mitteilung vom 27.05.2013 (archivierte Mitteilung)

Kontakt: Norbert Krause, Marienkirchstraße 1, 41061 Mönchengladbach, Telefon: 0174-4065687, eMail: post@norbertkrause.net, Website: www.norbertkrause.net, Projektwebsite: www.para-dies.de

Mit einer paradiesischen Idee begibt sich der Mönchengladbacher Aktionskünstler Norbert Krause vom 3. Juni an auf eine 14-tägige Reise durch den Niederrhein. Auf öffentlichen Plätzen in zwölf Städten und Gemeinden schlägt er auf, um zusammen mit den Bürgern die Besonderheiten ihrer Region zu erforschen. Auch Weeze ist mit von der Partie. Hier macht Krause auf Einladung des Büros für Kultur und Fremdenverkehr der Gemeinde Weeze mit seiner para_dies-Archivierungsstation am Donnerstag, dem 6. Juni 2013 von 13 bis 18 Uhr auf dem Cyriakusplatz halt.

Reiseroute: 3.6. Viersen, 4.6. Nettetal, 5.6. Geldern, 6.6. Weeze, 7.6. Goch, 8.6. Kleve, 9.6. Kalkar, 11.6. Xanten, 12.6. Wesel, 13.6. Kamp-Lintfort, 14.6. Kempen, 15.6. Mönchengladbach

Das Projekt im Einzelnen

Ob Seychellen oder Malediven, das Paradies auf Erden liegt scheinbar in weiter Ferne. Aber jenseits dieses so oft propagierten Bildes existiert ein weiteres Paradies: Dieses para_dies  (para griechische für neben) liegt gleich um die Ecke, zu finden in der eigenen Stadt, im eigenen Ort! Dargestellt durch den Lieblingsplatz, den Lieblingsausblick, die besonderen Ereignisse und vieles mehr.

Der Mönchengladbacher Aktionskünstler Norbert Krause macht sich in seiner Aktion „Nächste Ausfahrt para_dies“ ab dem 3. Juni auf den Weg, eben dieses ganz persönliche und gar nicht in der Ferne liegende para_dies der Niederrheiner zu erkunden, einzusammeln und zu archivieren. Per Fahrrad nebst Anhänger führt ihn seine 14-tägige Tour ausgehend von Mönchengladbach u. a. über Nettetal, Wesel, Kleve und Kempen wieder zurück in die Vitusstadt. In zwölf Städten und Gemeinden schlägt er auf öffentlichen Plätzen und an besonderen Orten mit seiner mobilen para_dies-Archivierungs-Station auf. Im Herbst folgt die Wanderausstellung zur Tour in Nettetal, Kleve, Xanten und Mönchengladbach.

Auf der Projekthomepage www.para-dies.de werden die gesammelten para_diese archiviert. Hier können die Besucher aber nicht nur schauen, was Krause gesammelt hat, sondern auch seine zwei-Wöchige Reise mitverfolgen. Jeden Tag zückt er sein Tourentagebuch und berichtet über das am Tag erlebte.

Nächste Ausfahrt para_dies ist eines der ersten nicht-institutionellen Kunstprojekte, der regionalen Kulturförderung das ganz auf den neuen Arbeitsschwerpunkt „Kulturelle Biografie“ ausgerichtet ist und sich der Alltagskultur am Niederrhein widmet. Nächste Ausfahrt para_dies wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Lands Nordrhein-Westfalen sowie vom Kulturraum Niederrhein e.V.

Hintergrund

Ein schlauer Fuchs sagte einmal "Das wesentliche ist für die Augen unsichtbar" und Gehirnforscher wissen, dass wir hauptsächlich für Veränderungen empfänglich sind. Beides mag eine Erklärung dafür sein, dass unser Blick gerne in die Ferne schweift. Letzte Unsicherheiten, ob das denn so richtig sei, werden uns von Werbung & Co. genommen. Mit der Aktion "Nächste Ausfahrt para_dies" möchte dieser Fernblick wieder eingefangen und auf das Besondere im Alltäglichen gelenkt werden, auf das Hier und Jetzt, auf das, was uns täglich umgibt.

Durch ein wenig opportunistische Wortspielerei fördert uns das Wort Paradies zu Tage worum es hier eigentlich geht: Einen Gegenentwurf zu eben diesem, ein para_dies halt.

Wie in den meisten Arbeiten von Norbert Krause steht auch bei "Nächste Ausfahrt: para_dies" der kommunikative Aspekt im Vordergrund. Und so wundert es nicht, dass Krause die gesamte Tour per Fahrrad zurücklegt, seiner Meinung nach, die beste Art der Fortbewegung um Land und Leute kennenzulernen. In einem eigens für das Projekt umgebauten Anhänger führt er mit, was für die Aktion nötig ist: Einen Klapptisch, Archivkarten, drei aufblasbare Palmen und 12 mal einen 1/4-Quadratmeter Zukunft auf dem Krause die Niederrheiner zum gemeinsamen Sinnieren über die Zukunft ihrer Stadt einlädt.

Über Norbert Krause:

Norbert Krause, Jahrgang '80, Diplom am Düsseldorfer Institut für Musik und Medien der RS-Hochschule, arbeitet seit seinem Abschluss als freier Künstler. 2010 wurde er in die c/o-Künstlerförderung der Stadt Mönchengladbach aufgenommen, seit 2013 ist er Mitglied des BBK-Niederrhein.

Arbeiten (u.a.): Mit Radio Eicken (Mönchengladbach), dem Einquadratmeter-Kulturradio, gründet er den wahrscheinlich kleinsten aktiven Radiosender der Welt; in der Intervention FELD besetzt er ein Stück innerstädtische Brachfläche, deren „Ernte“ er im Anschluss der Stadt Mönchengladbach zur Anregung von Überlegungen hinsichtlich ungenutzter Flächen verkauft. In seiner Aktion „Die letzte Ehre“ bringt er über 100 Menschen zusammen, damit sie sich ein letztes Mal vor dem ehemaligen Schauspielhaus, einem Paul-Stohrer-Bau auf der Hindenburgstrasse verneigen können, bevor es abgerissen wird. Noch bis Ende September dieses Jahres läuft in Mönchengladbach sein Projekt "200 Tage Fahrradstadt". Seine Aktionen und Installationen wollen das Auge des Betrachters für Bestehendes schärfen und gleichzeitig neue Blickwinkel aufzeigen, Konventionen aufbrechen. Sie sind als Teil aktiver, den Diskurs suchender Stadtentwicklung zu verstehen. 2012 schreibt das IHK-Magazin: „Seine Kunst ist flüchtig wie Musik, vergänglich wie ein Augenblick. Und doch verändert sie die Welt.“

Kontakt: Norbert Krause, Marienkirchstraße 1, 41061 Mönchengladbach, Telefon: 0174-4065687, eMail: post@norbertkrause.net, Website: www.norbertkrause.net, Projektwebsite: www.para-dies.de