Inhalt

„Niederrhein trifft anderswo“

Mitteilung vom 29.09.2011 (archivierte Mitteilung)

„Niederrhein trifft anderswo“

„Niederrhein trifft anderswo" - der zweite Abend der neuen Weezer Kleinkunst-Kulturreihe findet am Donnerstag, dem 13. Oktober 2011, in der Alten Schmiede, Wasserstrasse 7 in Weeze, statt. Der Einlass ist um 19.00 Uhr, und die Darbietung beginnt um 20.00 Uhr. Der Eintritt beträgt 8 € inklusive einem Kleingebäck. Karten gibt es an der Abendkasse.

Jupp Pasch vertritt dabei den Niederrhein. Ein Mann, der beeindruckt: Geboren wurde er 1933 in Sankt Hubert bei Kempen am Niederrhein. Er besuchte das Gymnasium und arbeitete nach seinem Jurastudium als Fachjurist beim Land NRW an verschiedenen Einsatzorten in der Verbrechensbekämpfung . Diese Tätigkeit ging einher mit einem hohen Stressfaktor und oftmals an die Grenze der persönlichen Belastbarkeit. Trotzdem erfüllte ihn dieser Beruf sehr.

Seinen Ausgleich fand er in seiner Freizeit, in der er sich mit Lyrik beschäftigte. Als sechzehnjähriger veröffentlichte er bereits seine ersten Texte in Hochdeutsch und in Mundart. Seine Geschichten befassen sich mit folgender Thematik - das Leben ist kein Kinderspiel und die Liebe ist kein Kinderspiel- und meistens verfasst im sogenannten „Regiolekt" (Sprache der Region). Daran erkennt man sein besonderes Gespür für die Art und Weise in der die Leute reden. Dabei entdeckte er auch, dass die Älteren immer weniger Platt sprechen, aber auch kein Hochdeutsch, sondern die rheinische Datt- und Watt-Sprache, die er als „Regiolekt" definiert. In diesem Idiom erzählt er dann auch seine Geschichten.

Er gewährt uns einen Einblick in die Probleme und Schwierigkeiten dieser Generation. Ein besonderes Interesse erweckt seine Aussage : „ Solche in der Kindheit durchlittenen Ängste und Nöte erziehen zu Demut und Bescheidenheit, sie lassen allerdings auch Mut und Entschlossenheit für spätere schwierige Jahre wachsen"- Zitatende. Eine These mit der sich die heute erziehende Generation einmal gedanklich auseinandersetzen könnte.

Jupp Pasch, ein Mann der leisen Töne, der in einer Welt, gekennzeichnet durch Selbstdarstellung und Oberflächlichkeit verbunden mit einer gewissen Scheinwertigkeit , eine erfrischende Bescheidenheit - ein sich zurücknehmen, wieder anklingen lässt.

Angelika Belz und Heinz Trösser sind die Vertreter fürs „anderswo" . Schottland ist die Heimat des Dudelsacks? Mitnichten - auch in der Musik vieler anderer europäischer Länder haben sich Dudelsäcke erhalten. Für anregende Abwechslung sorgen die musikalischen Ausflüge zu unseren Nachbarn: Auf dem Akkordeon und dem schwedischen Dudelsack, der Säckpipa, erklingen Hochzeitsmärsche und Polskas. In Frankreich tanzt man auf traditionellen Bällen Walzer, Schottische und Bourree zum Klang der Cornemuse Française. Und der irische Dudelsack, die Uilleann Pipes, versieht besinnliche Airs und feurige Jigs und Reels mit seinem schmelzenden Klang.

Dafür sorgen Akkordeonist Heinz Trösser aus Straelen und Sackpfeiferin Angelika Belz aus Wankum. Beide machen seit vielen Jahren als Mitglieder internationaler Bands die traditionelle Musik unserer Nachbarn bekannt.