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Niederrheiner beim Forum Liberation Route Europe

Mitteilung vom 08.02.2019 (archivierte Mitteilung)

von links nach rechts: In Brüssel trafen sich die Vertreter der Organisation Liberation Route Europe (LRE) zu einer Konferenz, auf der Martin Schulz MdB, Schirmherr der Stiftung LRE, eine bemerkenswerte Rede hielt. Hier im Bild die Vertreter vom Niederrhein, die in der Liberation Route Initiative mitwirken. Josef Gietemann Ratsmitglied Kleve, Martin Schulz MdB, Ulrich Francken, Bürgermeister Weeze, Martien van Hemmen Voorzitter Exodus Comitee Huisen/Gemeente Lingewaard/NL

Die Vertreter der in der „Liberation Route Europa" (LRE) - Stiftung vereinigten Kommunen und Organisationen trafen sich zum Forum in Brüssel. Die Vereinigung „Liberation Route" (Freiheitsroute) zeichnet den Weg der Befreiung durch die Alliierten im 2. Weltkrieg nach. Von der Normandie bis nach Berlin wurden und werden an den Stationen (Kampfplätzen) und besonderen Orten Hörsteine aufgestellt, die Geschichten erzählen (können digital oder über Mobiltelefon sicht- und hörbar abgerufen werden). Dabei werden persönliche Geschichten und Schicksale in den Mittelpunkt gestellt, um den Ereignissen ein Gesicht zu geben. Ziel ist es, die Erinnerungskultur zu fördern und die europäische Idee der Friedensunion augenscheinlich zu präsentieren.

Der Schirmherr der Stiftung Martin Schulz, MdB und früherer Präsident des Europaparlaments, hielt eine beeindruckende Rede. In dieser Rede würdigte er auch die politische Rolle der europäischen Nachbarn, die Deutschland nach dem Krieg in eine Demokratie führten und in eine Friedensunion in Europa einbanden. Weiterhin verwies er auf die historische Leistung von Willi Brandt und Helmut Kohl bei der Wiedervereinigung, die mit Blick auf die Sorge eines wieder erstarkten Deutschlands die Integration in einem Europa festigten, zum Beispiel durch die Aufgabe der Deutschen Mark (Währung). Kleve, Weeze und Kranenburg arbeiten bereits in der Liberation Route mit. Grenzüberschreitend ist auch die Euregio in Projekten beteiligt oder z.B. mit Exodus Comitee Huisen/Lingewaard nahe Arnheim verbunden sowie in der Zusammenarbeit mit dem Bevrijdingsmuseum in Groesbeek.

In diesem und im nächsten Jahr sind zahlreiche Veranstaltungen in Vorbereitung, der Befreiung durch die Alliierten zu gedenken. Mit Blick auf die Europawahl im Mai wird der Fokus auf die Friedensunion Europa gelegt. Die Jugend soll erreicht und informiert werden.

Im Forum kamen Vertreter aus Polen, Niederlande, Italien, Deutschland Großbritannien, Belgien und ganz Europa zusammen. Aktiv ist die mittlerweile zweite und dritte Generation der Kriegsbeteiligten eingebunden. Die Schauspielerin Helen Patton, Enkelin des legendären Generals George Patton, berichtete aus der Geschichte der Familie und ihres Großvaters, der nach Ende des Krieges 1945 infolge einer Kriegsverletzung in Heidelberg verstarb. Dabei reichte sie auch den „Generalsstab" ihres Großvaters herum.

Inhaltlich diskutierten die Teilnehmer, wie das Thema medial und öffentlich wahrnehmbar dargestellt werden kann. Auch die Verbindung Tourismus und Präsentation der Geschichte wird als Chance gesehen, Gäste in die entsprechenden Regionen zu holen und gleichzeitig über die Ereignisse zu berichten. Das Gedenken an den ersten Weltkrieg in Ypern/Belgien wird als touristisches Angebot und Destination sehr stark angenommen.

Die nächste Sitzung der Deutschen Vertreter der Liberation Route NRW findet in diesem Jahr in Kranenburg statt.

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