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Pionierprojekt zur Gewinnung erneuerbarer Energie
Mitteilung vom 02.10.2020 (archivierte Mitteilung)
Der Weseler Sand- und Kiesproduzent Hülskens realisiert in Vorselaer eine schwimmende Photovoltaik-Anlage, die in Zukunft fast den gesamten Energiebedarf des dort ansässigen Kieswerks decken soll. „Als verantwortungsbewusstes Unternehmen arbeiten wir bereits seit Jahren daran, das Know-how für die Gewinnung erneuerbarer Energien zu nutzen", so Werner Schaurte-Küppers, geschäftsführender Gesellschafter des Hülskens Firmenverbands.
„Mit der Floating-Solar-Anlage erreichen wir jetzt einen wichtigen Meilenstein: Wir reduzieren unseren Bedarf an Energie aus fossilen Quellen - und zeigen, was für ein großes Potenzial in solchen innovativen Anlagen steckt."
Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Die Landesregierung strebt bis 2030 ein starkes Wachstum bei Erneuerbaren Energien an und kommt bei der Umsetzung dieser ehrgeizigen Ziele gut voran. Die Produktion und Nutzung von Solarstrom an Orten, an denen er verbraucht wird, bietet viele Vorteile. Die schwimmende Photovoltaik-Anlage, die heute hier am Standort des Unternehmens Hülskens eingeweiht wird, ist dafür ein schöner Beleg. Dass das Unternehmen den Schwimmkörper selbst hergestellt und die Anlagenteile selbst montiert hat, ist eine beachtliche Leistung. Zusammen mit der noch zu erweiternden Solaranlage auf dem Firmendach in Wesel investiert Hülskens in eine klimafreundliche Stromerzeugung und ist damit zugleich auch ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit bei der Energieerzeugung miteinander verbunden werden können."
Anders als etwa in Japan oder den Niederlanden sind schwimmende Photovoltaik-Anlagen in Deutschland noch kaum verbreitet, obwohl sie zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Sie verbrauchen keine zusätzlichen Flächen, sind Studien zufolge besonders effizient und wirken zudem sowohl der Veralgung als auch der Überhitzung von Gewässern entgegen. Das von Hülskens für den Standort Vorselaer entwickelte Anlagendesign basiert auf einer Unterbau-Konstruktion mit 90 metallenen Schwimmern, auf denen insgesamt 2000 leistungsstarke Solarmodule neuester Bauart montiert sind. So kann der Flächenbedarf mit nur 150 mal 50 Metern sehr gering gehalten werden. Sowohl das Verankerungssystem als auch die Metallkonstruktion sind im Hülskens Firmenverband geplant und gefertigt worden, die solar-technische Expertise steuerte ein externer Anlagenbauer bei.
Seit Ende August ist die Anlage montiert und kann pünktlich zum anvisierten Termin die ersten Kilowattstunden regenerativ erzeugten Strom liefern. In der Spitze wird sie laut Berechnungen der Ingenieure eine Leistung von 750 Kilowatt erreichen - und Hülskens CO2-Einsparungen im Umfang von 312 Tonnen pro Jahr ermöglichen. „Unser jährlicher Ertrag würde ausreichen, um 155 Haushalte mit Strom zu versorgen", so Schaurte-Küppers. „Wir investieren also in eine Zukunftstechnologie, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch von hohem Wert ist."