Nach nunmehr 5 Jahren und einem langen Planungs- und Umsetzungsprozess geht die Windkraft in Weeze an den Start. Mit zwei jetzt neu ausgewiesenen Windkraftkonzentrationszonen in Kalbeck und Baaler Bruch sowie insgesamt 9 Windrädern startet das Projekt Bürgerwind in die finale Phase. Sowohl im Planungsprozess als auch in der Wertschöpfung sollte eine weitgehende Beteiligung der Bürger umgesetzt und ermöglicht  werden. Jetzt steht die Entscheidung über das Bürgerbeteiligungsmodell an. Der Rat der Gemeinde Weeze hat beschlossen, zunächst die Bürger zu informieren, bevor auf einer der nächsten Sitzungen ein Beschluss hierzu erfolgt. Um über den Stand der Windkraft in Weeze zu informieren sowie die Beteiligungsmodelle vorzustellen findet die Bürgerwindveranstaltung statt.

Am 20.11.2011 hatte der Rat der Gemeinde Weeze auf Antrag der CDU-Fraktion beschlossen, in mögliche Planungen für erneuerbare Energien einzusteigen und die Verwaltung zu beauftragen, Modelle vorzubereiten. In seiner Sitzung am 14.08.2012 beschloss der Bauausschuss einstimmig, die Entwicklung der Windenergie in Weeze planerisch auf den Weg zu geben, über eine Änderung des Flächennutzungsplanes die Ausweisung von Konzentrationsflächen für Windenergie in Weeze auf den Weg zu bringen und sowohl den Prozess als auch die Wertschöpfung aus der Windenergie mit Bürgerbeteiligung zu organisieren und umzusetzen. Dabei war es allen politischen Entscheidungsträgern wichtig, ein Bürgerbeteiligungsmodell sicherzustellen, dass die Wertschöpfung vor Ort gewährleistet. Mit der Projekt Bürgerwind Weeze Gesellschaft, die von den Häusern Wissen und Kalbeck sowie dem geschäftsführenden Gesellschafter Frank Dudek, der für die fachliche Expertise Verantwortung trägt, wurde ein Projektpartner vor Ort ausgesucht und gefunden, der das Ziel der Wertschöpfung in Weeze sichern sollte.

Nach über 5 Jahren Planungs- und Umsetzungszeit sind die ersten vier Windräder auf Kalbeck im Bau befindlich und gehen in der ersten Hälfte des Jahres 2017 ans Netz. 5 weitere Windkrafträder sind im Baaler Bruch genehmigt und sollen im Jahre 2017 errichtet werden und ins Netz einspeisen. Abgelehnt wurde das in der Planung befindliche Bürgerwindrad auf Hoest. Hier wie auch für weitere Windräder im Baaler Bruch wurden Genehmigungen aus Gründen der Luftsicherheit versagt.

Durch Beteiligung der Bürger, sowohl im Planungsprozess, als auch bei der Nutzung aus den Erträgen, sollten Akzeptanz und Zustimmung der Bürger gesichert werden. Fast ausnahmslos wurden Beschlüsse im Rat einheitlich und einstimmig gefasst. Für die Beteiligung der Bürger wurden verschiedene Modelle erarbeitet und zuletzt im Rat der Gemeinde am 15.12.2016 vorgetragen. Diese sollen jetzt den Bürgern in einer öffentlichen Versammlung am Montag, dem 09.01.2017, 19.00 Uhr, vorgestellt werden. Der Rat möchte zunächst die Bürger informieren, bevor in einer weiteren Sitzung des Rates die Entscheidung über das Bürgerbeteiligungsmodell getroffen wird.

Die Verwaltung hat drei mögliche Szenarien der Bürgerbeteiligung erarbeitet, die auf dieser Informationsveranstaltung vorgestellt  werden. Alternativ wurden die Modelle Genossenschaftsrad, Bürgerwindrad in der Form einer GmbH & Co.KG und eine Stiftungslösung in der Wirtschaftlichkeit dargestellt. Bei der Stiftungslösung würden Erträge aus der Windkraft in eine Stiftung eingezahlt, die allen Bürgerinnen und Bürgern zu Gute käme.

Einzahlungen in eine Stiftung wird es in jedem Fall  geben. Die Häuser Wissen und Kalbeck zahlen aus deren Pachterlösen der Windräder einen fünfstelligen Betrag jährlich und über 20 Jahre in eine Stiftung Windkraft ein. Die Stiftungserträge können jährlich ausgeschüttet werden. Da das Bürgerwindrad auf Hoest nicht gebaut werden kann, werden die zwei ertragreichsten Windräder im Baaler Bruch für die Bürgerbeteiligung am finanziellen Ertrag aus Windkraft zur Verfügung gestellt.