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Schottelschlett en 'Dän kann gänne Pier von de Röster trecke' vorne

Mitteilung vom 20.11.2018 (archivierte Mitteilung)

von links nach rechts: Ulrich Francken, Hubertine Croonenbroeck, Dr. Georg Cornelißen, M. Koenen, Liesel Veelemann, Alois van Doornik, Bärbel Buschhaus und Maria van de Loo

Gemeinsam mit dem LVR- Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, hier Dr. Georg Cornelißen suchten und fanden die Mitglieder im Verein „För Land en Lüj" die schönsten Wörter und Redewendungen auf Plattdeutsch. Im Mai 2018 wurde kreisweit über die Presse dazu aufgerufen, die schönsten Wörter und farbigsten Redewendungen einzusenden. Die Resonanz war gut. Hubertina Croonenbroeck und Hans Gerd Kersten konnten sich vor Post kaum retten. Und auch per E-Mail gingen viele Vorschläge beim Vorsitzenden ein. Mit urigen Worten und farbigen Redewendungen bewarben sich kundige Einsender und „Plattproater" beim Verein För Land en Lüj.

Im Rahmen eines guten Frühstücks wurden den Einsendern jetzt gedankt. Über den Kreis Kleve hinaus gingen 85 Beiträge ein. Viele Einsender gaben gleich mehrere Worte und Redewendungen zum Besten. Nicht ganz zufällig wurde das Wort Schottelschlett oder Schottelplack (Spültuch) am häufigsten genannt. Bei den Redewendungen war der Spruch "Dän kann gänne Pier van de Röster trecke" Gewinner, die Redewendung steht weithin für „den kann man für nichts gebrauchen". Dr. Georg Cornelißen vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) -Institut für Landeskunde, Sprachwissenschaftler und Experte auf dem Gebiet der niederrheinischen Mundart, präsentierte jetzt in launigen Worten die Einsendungen. Als kleines Dankeschön wurden Buchpreise und im Rahmen einer Tagesverlosung für die geladenen Teilnehmer in der Alten Schmiede in Weeze auch kleine Geldpreise verlost. Zu der Veranstaltung waren auch die Moderatoren und Vortragenden der beiden diesjährigen Mundartnachmittage des Vereins in Rees und Kevelaer eingeladen. Mit seinem Vortrag zum Wortspiel „Dänn Schottelschlett" erfreute Heino Derkx aus Walbeck die Besucher. Es zeigten sich auch die lokal unterschiedlichen Lautsprachen der gleichen Begriffe. Dabei waren der „Dweil" oder „Tweel" (Wischlappen),der „Nöölpenz" oder die „Ärtesupp". Dazu passt „Wat den Bur nit kennt dat frett hej nit". Nunmehr im zweiten Jahr arbeitet der Verein För Land en Lüj mit dem Sprachwissenschaftler Dr. Georg Cornelißen vom LVR zusammen. Auch für das nächste Jahr ist ein gemeinsames Projekt geplant.

Ergebnisse der Auswertung

Die schönsten Wörter, die farbigsten Wendungen 2018

För Land en Lüj - LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Die schönsten Wörter
  1. Schottelschlett/Schottelplack (Spültuch)
  2. Dweil (Wischlappen )
  3. Nöölpänz (Nörgler)
  4. Kernemelkspapp (Buttermilchbrei)
  5. Ärtesupp (Erbsensuppe)
  6. Ärpeleschloat (Kartoffelsalat)
  7. Krentekacker (Kritiker bei Kleinigkeiten)
Die farbigsten Wendungen
  1. Dän kann gänne Pier van de Röster trecke/bloase. (den kann man für nix gebrauchen)
  2. Wat den Bur nit kennt, dat frett hej nit. (was der Bauer nicht kennt, isst er nicht)
  3. Gej könnt min es dän Hack viole. (Sie können mich mal/ violen=geigen)
  4. Prakesiere kömmt van ärme Mense. (Einfallsreichtum kommt von armen Menschen)
  5. Enne plesierige Satte es mech liever as enne nöchtere Nöölpänz.(Ein glückliccher Betrunkener ist mir lieber als ein nüchterner Meckerer)

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