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Schottische Kriegsveteranen legten Kranz nieder
Mitteilung vom 10.02.2015 (archivierte Mitteilung)
Am 07. Februar 1945 befreiten Soldaten der 51. schottischen Highland Division die Stadt Gennep. Lange umkämpfter Ort der Befreiung war die Brücke und der Übergang über die direkt am Ort vorüber fließende Niers. In Gennep gedachten die Bürger jetzt, wie in vielen Orten der Niederlande, der Befreiung von der deutschen Besatzung und der nationalsozialistischen Diktatur.
Ehrengäste waren drei Veteranen der 51. Highland Division. Teilnehmer der Kämpfe um die Brücke war der heute 93-jährige Tom Renouf. Er war der Einladung zu den Gedenkfeiern gefolgt und nahm teil. Die Brücke erhielt den Ehrentitel „Highlander Brigde“. Damit soll der Einsatz der Schotten zur Befreiung von Gennep gedacht werden; 49 schottische Soldaten verloren damals ihr Leben. Mit fester Stimme und tiefer Überzeugung, ohne Groll, sprach Tom Renouf sich für Freundschaft, Friede und Freiheit der Völker aus. Er erklärte, auch die deutschen Soldaten hätten gelitten. Es war ein bewegender Moment, als die Fahnen aller Nationen und Beteiligten, auch die der Deutschen, zum Abschluss gehisst wurden.
Am nächsten Tag besuchte Tom Renouf in Begleitung der Veteranen Kent Tys (91 Jahre) und Bill Robertson die Kriegsgräberstätten im Grenzbereich. Eine besondere Geste war der Besuch und die Kranzniederlegung auf den deutschen Kriegsgräberstätten in Begleitung niederländischer Kriegsveteranen und zahlreicher Gäste aus den Niederlanden.
In Weeze legten sie im Beisein der Bürgermeister aus Gennep, Peter de Koning, und Weeze, Ulrich Francken, Kränze nieder.
Tom Renouf unterhält seit 1965 Kontakte zu deutschen Soldaten und Kriegsteilnehmern, um Frieden, Freundschaft und Freiheit zu fördern und zu leben.
„Die Gedenkfeiern waren beeindruckend und bewegend. Ich danke meinem Kollegen Peter de Koning, dass ich als Vertreter der Euregio und als Bürgermeister der Gemeinde Weeze zu dieser Feier eingeladen wurde. Auch 70 Jahre nach Kriegsende ist dies eine sehr emotionale Angelegenheit. Die Botschaft „Friede, Freiheit und Freundschaft“ wurde zum Ausdruck gebracht. Wie überzeugend die betagten Kriegsteilnehmer diese Botschaft überbrachten, war mehr als beeindruckend. Es war eine der wichtigsten Veranstaltungen in meinem Amte. Wir müssen uns immer wieder vornehmen, gegen das Vergessen einzutreten, uns für das Erinnern zu engagieren, um aus der Geschichte zu lernen und die Zukunft friedlich zu gestalten“, so Ulrich Francken abschließend.