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Weihnachts- und Neujahrsgruß des Bürgermeisters
Mitteilung vom 16.12.2020 (archivierte Mitteilung)
Liebe Bürgerinnen und Bürger aus Weeze und Wemb,
sehr verehrte Leserinnen und Leser,
als neu gewählter Bürgermeister unserer Gemeinde freue ich mich sehr darüber, auf diesem Wege zum ersten Mal einen Weihnachts- und Neujahrsgruß an Sie persönlich zu richten.
Voller Hoffnung und Erwartung bewegen wir uns im Advent auf das Weihnachtsfest zu, um dann im Kreise unserer Familien und Freunde zusammenzukommen, einige ruhige Tage zwischen den Jahren zu verleben und gemeinsam Silvester zu feiern.
In diesem Jahr werden diese wertvollen Tage am Jahresende sicherlich anders aussehen, viele Ungewissheiten begleiten uns und an eine rauschende Party zum Jahreswechsel in unserer Gemeinde ist leider gar nicht zu denken. Die Corona-Pandemie stellt uns alle in den verschiedensten Lebens- und Arbeitsbereichen vor bisher nie gekannte Herausforderungen, wobei die Sorge um unsere Gesundheit im Mittelpunkt steht.
Wenn wir auf das Jahr 2020 zurückblicken, wird deutlich sichtbar, dass wir vieles von dem, was uns in Weeze und Wemb gut tut, in diesem Jahr nicht erleben durften: Keine Kirmes in Weeze und Wemb, keinen Martinszug, kein neuerlicher Festivalsommer mit Parookaville, kein Weihnachtsmarkt, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese lange „Liste des Verzichts“ zeigt allzu deutlich, dass unser soziales Miteinander unerwartet und plötzlich auf eine harte Probe gestellt wird.
Und doch gibt es da viele Zeichen, die Mut machen und meine Zuversicht stärken, dass wir gemeinsam - trotz aller Verwerfungen – gut durch den Pandemiewinter kommen und einer besseren Zukunft entgegensehen: Sehr hoffnungsvoll stimmt mich vor allem die große beispielgebende Hilfsbereitschaft der vielen Menschen in unserer Gemeinde. Nachbarschaftliche Hilfe löst zahlreiche Probleme des Alltags, in Kindergärten, Schulen und Vereinen werden kreative Möglichkeiten für das Miteinander gefunden. Und im Ortskern erleben wir gegenseitige Rücksichtnahme beim Einkauf, Arztbesuch oder Behördengang auf vielfältige Weise.
Zudem haben Weeze und Wemb auch in diesen Zeiten – trotz aller Einschränkungen - einiges zu bieten: Wanderwege und Wälder rund um die Ortschaften laden uns ein, den Winter an der frischen Luft zu erleben, die zahlreichen Möglichkeiten zum Rad fahren sollten wir bei entsprechendem Wetter ebenfalls nutzen und auf diese Weise den Erholungsfaktor vor unserer eigenen Haustür neu entdecken. Gelegentlich finden dann auch Begegnungen „auf Abstand“ statt, die bereichernd sind.
Die ersten Wochen als Bürgermeister der Gemeinde Weeze zeigen mir, dass die politischen Parteien und Mandatsträger in Weeze, mein Vorgänger Uli Francken, die Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie unzählige Bürgerinnen und Bürgern in Gesprächen, Telefonaten, Mails und Briefen viele Signale des guten Willens senden, um gemeinsam erfolgreiche Politik in Krisenzeiten zu machen. Dafür kann ich nur von Herzen danken!
Auch die vorweihnachtliche Ratssitzung, welche jedoch unter eingeschränkten Voraussetzungen stattfinden musste, sendet positive Signale Richtung Zukunft, die mich ehrlich freuen: Weeze entwickelt das Gewerbegebiet Wissener Feld weiter, neue Flächen für die Wohnbebauung (Steegsches Feld) im Westen des Marienwasserweges/der Karl-Arnold-Strasse entstehen, unsere Gemeinde ist trotz aller Widrigkeiten dieser Tage gefragter denn je.
Welchen politischen Aufgaben müssen wir uns darüber hinaus als Kommune in der Pandemie stellen?
In meinen Augen geht es im Wesentlichen um die Abfederung der gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgeerscheinungen von Covid-19.
In Weeze und Wemb müssen wir - so gut es geht - dabei helfen, ein stabiles, leistungsfähiges Gesundheitswesen in unserer ländlichen Region aufrecht zu erhalten. Neben der gesundheitlichen Nahversorgung geraten hier die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in unseren Blick: Wie schützen wir Risikopatienten vor dem Virus, wie organisieren wir Altenpflege sicher und coronakonform ohne soziale Isolation herbeizuführen?
Aber auch unabhängig von Corona müssen wir unser lokales Gesundheitswesen im Blick behalten. Die Weiterführung von alteingesessenen Praxen muss, wenn die Ärztinnen oder Ärzte in den verdienten Ruhestand gehen, sichergestellt werden. Darauf möchte ich in meiner Amtszeit große Anstrengungen verwenden.
Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger sind durch die Pandemie in ihrer materiellen Existenz bedroht. Stellvertretend sei nur auf die Entwicklungen in der Gastronomie, dem Hotelgewerbe oder der Kultur hingewiesen – wirtschaftliche Branchen, denen von jetzt auf gleich durch Lockdown, Teillockdown oder Hygieneanforderungen die Geschäftsgrundlage entzogen wurde. Betroffen sind hier alle Betriebe in Weeze, vom kleinen Einzelunternehmen in der eigenen Wohnung bis hin zum Großbetrieb mit mehreren hunderten Mitarbeitern.
Es ist unsere Pflicht, auf kommunaler Ebene den Bürgerinnen und Bürgern zur Seite zu stehen, die in besonderem Maße von den existenzbedrohenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen sind, in Arbeitslosigkeit geraten oder die Existenz des Unternehmens gefährdet sehen. Diesen wichtigen Problemen möchte ich mich gemeinsam mit Verwaltung und Politik im Team entschlossen stellen.
Mit Blick auf die sozialen Folgen möchte ich zunächst auf unsere Kindergärten und Schulen in der Gemeinde eingehen: Wir haben in Weeze sehr gute Kindergärten und Grundschulen mit engagierten Pädagoginnen und Pädagogen. Gerade unter den Einschränkungen der Coronalage ist die Bildungsarbeit nicht immer einfach. Hier gilt es, als Kommune weiter optimale Rahmenbedingungen zu schaffen – gerade mit Blick auf die notwendige Digitalisierung. So muss z.B. der Umbau der alten Gesamtschule schnellstmöglich vorangebracht werden, damit dort die Petrus- Canisius- Grundschule in einem hochmodernen Schulkomplex eine neue Heimat finden kann.
Des Weiteren nehme ich wahr, dass die Pandemie viel soziales Engagement in unserer Gemeinde zum Vorschein gebracht hat: Unzählige Weezerinnen und Weezer engagieren sich auf vielfältige und coronabedingt neuartige Weise – zum Teil mehr denn je - für unser Gemeinwesen. Ihnen allen gebührt unser besonderer Dank, den ich im Namen aller Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Weeze und Wemb von Herzen zum Ausdruck bringen möchte.
Daran anknüpfend möchte ich den Blick auf die weihnachtliche Botschaft von Nächstenliebe und Hoffnung lenken. In den Tagen der adventlichen Vorfreude gilt es zu fragen: Was können wir uns gemeinsam Gutes tun?
Hier möchte ich Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ermutigen weiterhin neue Ideen für das soziale Miteinander „auf Abstand“ zu entwickeln und umzusetzen.
Rufen Sie einen lieben Menschen an und nehmen Sie sich Zeit für ein langes Gespräch – fernab von Oberflächlichkeiten, schreiben Sie mal wieder einen Brief oder versenden Sie liebe Grüße über die sozialen Medien an diejenigen, die Zuspruch brauchen. Seien Sie mutig und kreativ, gehen Sie offen im Rahmen der Möglichkeiten auf ihre Mitmenschen zu. Und vielleicht kommt Ihnen auch der Gedanke gerade jetzt, in schwierigen Zeiten ein Ehrenamt in unseren Vereinen, Organisation oder in der Kommunalpolitik zu ergreifen. So stärken Sie unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt – und unser Gemeinwesen sowie ich als Bürgermeister werden Ihnen für Ihr Engagement von Herzen danken.
Internationale Zusammenarbeit lässt uns in diesen Tagen gemeinsam hoffen auf den medizinischen Fortschritt und sichere Impfstoffe gegen das Coronavirus. Es wird uns deutlich vor Augen geführt, dass wir als europäische, ja globale Gemeinschaft den Kampf gegen die Pandemie gewinnen können.
Mit dieser festen Hoffnung für die Zukunft wünsche ich Ihnen und Euch allen von Herzen Gesundheit, ein frohes, glückliches Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute für das neue Jahr 2021.
Ihr und Euer
Georg Koenen
Bürgermeister Weeze