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Windkraft für Weeze auf der Zielgeraden

Mitteilung vom 21.12.2015 (archivierte Mitteilung)

von links nach rechts: Hintere Reihe: Andreas Ingenbleek von der Gemeindeverwaltung, Geschäftsführer Frank Dudek und Fachbereichsleiter Wilhelm Moll-Tönnesen, Vordere Reihe: Max Freiherr von Elverfeldt und Bürgermeister Ulrich Francken

Seit mehr als drei Jahren steuert und plant die Gemeinde Weeze die Errichtung von Windkraftanlagen. Mit Unterstützung der Bürgerwind Weeze Planungsgesellschaft mbH, die von den Häusern Wissen und Kalbeck sowie dem Geschäftsführer Frank Dudek vertreten wird, hat die Gemeinde das Projekt „Windkraft für Weeze“ vorangetrieben. Jetzt ist die Gemeinde auf der Zielgraden. Die Festlegung von Konzentrationszonen für die Windkraft erfolgt über den Flächennutzungsplan der Gemeinde Weeze. Dieser ist nun von der Bezirksregierung genehmigt und wird durch die Veröffentlichung der Genehmigung in den nächsten Tagen wirksam werden.

Die beschlossene Energiewende verlangt einen weiteren Ausbau der Windenergie. Die Schaffung von sogenanntem „substantiellen Raum“ für die Windenergie auf Gemeindegebieten wird durch die Bundes- und Landesregierung mit Nachdruck verfolgt.

Gemeinde und Bürger von Weeze wollen dabei einen gemeinsamen Weg gehen. Dabei ist es erklärtes Ziel der Weezer Politik, eine Verspargelung des Gemeindegebietes zu vermeiden. Deshalb hatte der Rat der Gemeinde im September 2012 einstimmig beschlossen, den Flächennutzungsplan von Weeze zu ändern und Konzentrationszonen für die Windenergie auszuweisen. Nach einer langen und intensiven Planungsphase reduzieren sich diese Zonen jetzt auf die drei Gebiete „Baaler Bruch“, „Höster Feld“ und „Kalbeck“. Diese Gebiete entsprechen den im übergeordneten und sich auch im Verfahren befindlichen Regionalplan der Bezirksregierung Düsseldorf ausgewiesenen Vorrangzonen für die Windenergie. Der anfänglichen Euphorie folgt allerdings Nüchternheit. So werden im Gebiet Baaler Bruch an Stelle der anfänglich geplanten 14 Windräder mit einer Gesamthöhe von 200 Meter jetzt „nur“ fünf Windräder mit einer Durchschnittshöhe von unter 150 Meter realisierbar sein. Die Deutsche Flugsicherung sieht hier Risiken für den seltenen Fall eines Sonderfluges nach Sichtflugregeln bei bestimmten Wetterverhältnissen auf den Flughafen Weeze. Im Gebiet Kalbeck werden weiterhin maximal vier Windräder mit einer Gesamthöhe von 200 Meter genehmigungsfähig sein und im Höster Feld bis zu drei Windräder, wobei deren Realisierung von den vorhandenen zwei Windrädern abhängig ist. Der geänderte Flächennutzungsplan wird in Kürze wirksam. Damit ist die Grundlage geschaffen, um bei der zuständigen Genehmigungsbehörde in der Klever Kreisverwaltung die Genehmigungsanträge nach Bundesimmissionsschutzgesetz für den Bau der Windenergieanlagen zu stellen.

Um bei der Finanzierung und der Erwirtschaftung von Erträgen der Windenergieanlagen Weezer Bürger teilhaben zu lassen und auch für die kommunale Kasse Wertschöpfung vor Ort zu sichern, wird vorwiegend die Bürgerwind Weeze Planungsgesellschaft die Genehmigungsanträge stellen. Diese Planungsgesellschaft wird in der Mehrheit von den Häusern Kalbeck und Wissen getragen und hat sämtliche Kosten, die bei der Gemeinde für die Änderung des Flächennutzungsplanes entstanden sind, übernommen. Die Gesamtkosten belaufen sich dabei auf einen hohen sechsstelligen Betrag. Nun wird es wichtig sein, bis Ende 2016 die Baugenehmigungen in Händen zu halten, denn danach wird es aufgrund des neuen Erneuerbaren Energie Gesetzes für die Planungsgesellschaft nicht mehr möglich sein, die Windräder wirtschaftlich zu betreiben. Sollte sich das derzeitige Planungsszenario allerdings bestätigen, so wird auch das Bürgerwindrad kommen. Die Bürgerwind Weeze Planungsgesellschaft wird dieses Windrad vorfinanzieren, bauen und dann an eine von der Gemeinde Weeze zu organisierende Bürgergenossenschaft zu Selbstkosten übertragen. An der Bürgergenossenschaft wird sich jeder Weezer Bürger beteiligen können. Die konkreten Beteiligungsbedingungen werden rechtzeitig durch die Gemeinde publik gemacht.

Die Häuser Kalbeck und Wissen stellen den größten Teil der Windflächen zur Verfügung. Die beiden Häuser werden daher zusätzlich eine Stiftung gründen, in die sie signifikante Teile ihrer Pachterlöse aus der Windenergie einzahlen. Durch einen breit angelegten Stiftungszweck wird die Stiftung dann direkt oder indirekt jedem Weezer Bürger zum Vorteil gereichen.

Die Zusammenarbeit der Gemeinde mit der Bürgerwind Planungsgesellschaft bzw. den Häusern Kalbeck und Wissen ist geprägt von einem hohen gegenseitigen Vertrauen und Dank für die bisher enorme geleistete Arbeit. Beide Seiten blicken jetzt zuversichtlich auf einen von allen Weezer Bürgern mitgetragenen Bau und Betrieb der Windenergieanlagen.