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Historischer Rundweg - Tafel 13

Alte Oberförsterei

Das mächtige Haus aus dem Jahr 1692 besitzt eine imposante Wendeltreppe und große Blockrahmenfenster mit Stichbogen.

Das zweigeschossige Backsteingebäude mit daran sich anschließenden Wirtschaftsgebäuden wurde vor mehr als dreihundert Jahren in der Alten Herrlichkeit erbaut und gehört zu den ältesten und bedeutendsten noch bewohnten Bürgerhäusern im Ortsbild. Die gesamte Anlage wurde 1983 in die Denkmalliste der Gemeinde Weeze aufgenommen. Insbesondere das Haupthaus zeigt keine erheblichen Veränderungen und hat seine Originalität erhalten. Es stellt eine für den Niederrhein typische und im Ganzen gut erhaltene ländliche Architektur dar.

Forsthaus

Der mächtige hohe Backsteinbau diente einst als Forsthaus der Gräflich von Loëschen Forstverwaltung. Das zur Hälfte unterkellerte Haus wurde durch Kriegseinwirkungen stark beschädigt. 1947 setzte man es wieder instand. Dabei wurden die Beschädigungen an den Außenwänden ausgebessert und der zerstörte Teil des Daches neu errichtet. Damals schuf man zur Wohnraumbeschaffung fünf kleine Wohnungen mit insgesamt zweihundert Quadratmetern. Der Zweite Weltkrieg hatte den Ort Weeze zu 85 % zerstört. Bis in die 1950er Jahre war Wohnraum sehr knapp und demzufolge waren die kleinen Wohnungen in der alten Oberförsterei sehr begehrt. Nach Verhandlungen mit dem Landeskonservator entschloss sich der neue Eigentümer im Jahr 1973, das Haus umfassend zu restaurieren und hierin zwei große Wohnungen im Erd- und Obergeschoss zu bilden.

Blockrahmenfenster und Wendeltreppe

Hervorzuheben sind die großen Blockrahmenfenster mit Stichbogen. An der Nordseite gibt es einen zweigeschossigen seitlichen Anbau, der im Laufe der Geschichte erhebliche Umbauten erfahren hat und nun als Nebentreppenhaus zur Wohnung im ersten Obergeschoss dient.

Im Eingangsbereich zur Erdgeschoss-Wohnung ist eine sorgfältig gearbeitete sehr steile eicherne Wendeltreppe mit reich ausgebildeten Antrittspfosten und mit dem Treppengeländer aus ornamentalen Brettschnitten bedeutsam.

August Remmets (1818-1896)

In dem Haus wohnte viele Jahre der Bürgermeister von Weeze, August Remmets (1874 -1896). 21 Jahre lang, von 1874 bis 1895, verwaltete er zugleich auch die Bürgermeisterei Kervenheim. In der Alten Oberförsterei feierten die Eheleute August und Eugenie Remmets Ende des 19. Jahrhunderts eine für damalige Verhältnisse prunkvolle Goldhochzeit. Dabei waren viele Weezer Vereine zugegen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde zu Ehren des Jubelpaares auf dem sogenannten „Kamp“, der jetzigen Remmetsstraße, ein Feuerwerk abgebrannt. August Remmets, an den der Straßenname noch heute erinnert, verstarb am 1. Februar 1896, dem letzten Tag seines Bürgermeisterdienstes.

Alte Herrlichkeit, Parzelle Nr. 60, Eigentümer: Ahltien Eichmans, Ausschnitt aus einer Karte des Klevischen Katasters, hier: Herrlichkeit Wissen, Folio 4, 1731/1732.

Alte Herrlichkeit, Parzelle Nummer 60, Eigentümer: Ahltien Eichmans, Ausschnitt aus einer Karte des Klevischen Katasters, hier: Herrlichkeit Wissen, Folio 4, 1731/1732.

Alte Oberförsterei, Ansicht von Norden, 1970er Jahre.

Alte Oberförsterei, Ansicht von Norden, 1970er Jahre.

Alte Oberförsterei, Ansicht von Südosten, 1970er Jahre.

Alte Oberförsterei, Ansicht von Südosten, 1970er Jahre.

August Remmets (1818-1896), langjähriger Bürgermeister von Weeze und Kervenheim (1874-1895), wohnte in der Alten Oberförsterei. Porträt.

August Remmets (1818-1896), langjähriger Bürgermeister von Weeze und Kervenheim (1874-1895), wohnte in der Alten Oberförsterei. Porträt.

Alte Oberförsterei, Wendeltreppe im Eingangsbereich, 2014.

Alte Oberförsterei, Wendeltreppe im Eingangsbereich, 2014.