Inhalt

Historischer Rundweg - Tafel 3

Sankt-Theresien-Stift

Der Ursprung des Gebäudes geht zurück auf eine Stiftung des Grafen Max und seiner Ehefrau Therese von Loë aus dem Jahr 1863.

Krankenhaus

Das ehemalige Theresien-Hospital und spätere Altenheim ist ein zweigeschossiger, traufsteiniger Backsteinbau mit Satteldach in aufwendigen neugotischen Formen, von dem nur die Fassade ursprünglich ist. In der fünf Achsen breiten Front befinden sich Kreuzstockfenster aus Sandstein. In der Mittelachse sieht man einen gesteppten Giebel mit einer Muttergottesfigur in einer Nische. Die Fassade weist einen Zinnenkranz und Ecktürmchen auf.

Ursprung

Die Wurzeln des ehemaligen Sankt-Theresien-Hospitals/Altenheimes, von dem heute nur noch die Fassade steht, gehen zurück auf eine Stiftung des Grafen Max und seiner Ehefrau Therese von Loë aus dem Jahr 1863. Von Anfang an übernahmen Ordensschwestern der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“, deren Mutterhaus in Dernbach/Westerwald liegt, Verwaltung und Krankenpflege.

Nach der ersten Erweiterung 1901/1902 konnte das im Volksmund „Kloster“ genannte Krankenhaus nicht nur 25 Patienten Unterkunft bieten, sondern darüber hinaus die eigene „Desinfektionsanstalt“ und als Heilfaktoren „Höhensonne sowie medizinische Bäder“ anpreisen. Unter der Obhut von Ordensschwestern standen zudem eine Näh- und Kleinkinderbewahrschule (Kindergarten an der Kardinal-Galen Straße).

In den 1930er Jahren reichte die Aufnahmekapazität erneut nicht aus, so dass sich Felix Graf von Loë 1936 zu einer Modernisierung und gleichzeitigen Erweiterung, den rückwärtigen Quertrakt, entschloss. Fortan beherbergte das Krankenhaus ein Behandlungs- und Operationszimmer, wobei im Falle von Operationen hierfür speziell zugelassene Ärzte zugezogen wurden. In Belegspitzen fanden bis zu 61 Patienten ein Krankenbett.

Alten- und Pflegeheim

Nach dem Abzug der Ordensschwestern und aus wirtschaftlichen Erwägungen entschied das Stiftungskuratorium im Jahr 1965, das Krankenhaus in ein Alten- und Pflegeheim umzuwandeln. 1962 ging bereits der Kindergarten gänzlich auf die katholische Kirchengemeinde Sankt Cyriakus über. Die Führung des Sankt-Theresien-Stiftes wurde dem Verein für Haus- und Krankenpflege in Kleve, den Franziskusschwestern, übertragen.

Im Jahr 1971 konnte nach umfassenden Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen das neue Altenheim mit insgesamt 68 Betten eingeweiht werden.

Nachwuchssorgen und gestiegene ausbildungsmäßige Anforderungen machten die Einbindung „weltlicher“ Pflegekräfte erforderlich. 1994 schließlich übertrug man der Caritas-GmbH Geldern die Betriebsträgerschaft.

Hotelbetrieb

Nachdem das Sankt-Theresien-Stift im Jahr 2003 ein modernes Sozialzentrum mit Altenpflegeheim, Senioren-Wohnungen und Kindergarten an der Lorschstraße bezog, stand das alte Stiftungs-Gebäude einige Jahre leer, bis es im Jahr 2010 von einem niederländischen Hotelier übernommen wurde. Seit 2011 gibt es einen Hotelbetrieb.

Max Graf von Loë (1817-1879), Stifter des St.-Theresien-Hospitals.

Max Graf von Loë (1817-1879), Stifter des Sankt-Theresien-Hospitals.

Therese Gräfin von Loë (1835-1906), Mitbegründerin und Namensgeberin des St.-Theresien-Hospitals.

Therese Gräfin von Loë (1835-1906), Mitbegründerin und Namensgeberin des Sankt-Theresien-Hospitals.

Das im Volksmund 'Kloster' genannte Sankt-Theresien-Stift, Postkartenansicht um 1900

Das im Volksmund "Kloster" genannte Sankt-Theresien-Stift, Postkartenansicht um 1900.

Sankt-Theresien-Hospital, vor 1939.

Sankt-Theresien-Hospital, vor 1939.

Goldenes Ordensjubiläum der Schwester Herfrida (Oberin) im Kreise ihrer Mitschwestern, vor dem Eingang des Sankt-Theresien-Hospitals, 1965.

Goldenes Ordensjubiläum der Schwester Herfrida (Oberin) im Kreise ihrer Mitschwestern, vor dem Eingang des Sankt-Theresien-Hospitals, 1965.

Sankt-Theresien-Stift, Postkartenansicht um 1910.

Sankt-Theresien-Stift, Postkartenansicht um 1910.