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Entwicklungskonzept Weeze Nord

Im Weezer Norden wird ein Entwicklungskonzept erstellt, welches städtebauliche, naturräumliche, soziokulturelle sowie ökologische und klimarelevante Gesichtspunkte berücksichtigt und miteinander verknüpft. Schwerpunkt des Konzepts ist die Ausgestaltung des Naturraums Kendel als verbindenden Grünzug mit Naherholungsfunktion unter gleichzeitiger Miteinbeziehung der auszubauenden ökologischen Funktionsfähigkeit. Ferner sollen Flächen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Siedlungsentwicklung Weezes gefunden und ausformuliert werden. Hierbei steht gemeinschaftliches und klimaverträgliches Wohnen mit Wassernähe im Vordergrund. Ebenso soll die Inwertsetzung der durch die Kiesabgrabung entstandenen und zukünftig entstehenden Wasserflächen mit in die Konzeptionierung integriert werden. Das Konzept dient als Leitbild für eine zukünftige Entwicklung der Gemeinde Weeze und reagiert auf Herausforderungen des Klimawandels (Regenwassermanagement, Hochwasserschutz, nachhaltiges Bauen).

Der Weezer Norden ist geprägt durch den Übergang zwischen den Siedlungsflächen und der angrenzenden niederrheinischen Kulturlandschaft, deren elementarer Bestandteil das Wasser ist.
Die Kendelniederung mit Wassergräben, Feuchtwiesen, Grünland und den landschaftstypischen Kopfbäumen verläuft nordwestlich von Weeze und mündet weiter östlich in die Niers. Desweiteren gibt es durch das hohe Kiesvorkommen in der Region zahlreiche Abgrabungen, die sich als weitläufige Wasserflächen darstellen.
Außerdem prägt die landwirtschaftliche Nutzung durch Höfe, Ackerflächen und Grünland die Landschaft im Weezer Norden. Der Verlauf der Kendel fungiert im Luftbild als räumliche Trennung oder Übergang zwischen dem besiedelten Raum und der Peripherie. Hier ergeben sich Flächen für den vorhandenen Wohnraumbedarf in Weeze mit hohem Potential für ökologisches und nachhaltiges Wohnen am, mit oder auf dem Wasser mit direktem Bezug zur Landschaft. Ferner ist die ökologische Inwertsetzung (Renaturierung) der Kiesabgrabungen mit der gleichzeitigen Nutzbarmachung zu Freizeit- oder Erholungszwecken eine Herausforderung in Weeze und am gesamten Niederrhein.

Das Ziel des Entwicklungskonzepts ist es, die Chancen und Möglichkeiten des Nordwestens von Weeze zu betonen und eine planungsorientierte Vision zu erstellen. Nach der Analyse der aktuellen Situation und der Abwägung von Möglichkeiten und Konflikten wurden grundlegende Ideen für die städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklung des Weezer Nordens entwickelt. Dabei stehen der nachhaltige Umgang mit dem Naturraum Kendel im Hinblick auf Klima- und Hochwasserschutz sowie die Naherholungsnutzung im Mittelpunkt. Die städtebauliche Entwicklung  des Weezer Nordwestens und die Integration des Kiesabbaugebiets wurden in sieben Leitzielen zusammengefasst:

1. Städtebauliche Entwicklung im Weezer Maßstab

Das Konzept ist an den Bedürfnissen Weezes einer angemessenen Stadtentwicklung ausgerichtet. Dabei wird ein nachhaltiger Ausbau der Siedlungsstruktur ebenso wie die Dimensionierung von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen für die Weezer Bürger und Bürgerinnen im Kontext des vorliegenden Landschaftsraums beachtet. Ziel ist die Entwicklung von attraktiven Wohnquartieren, deren Mehrwert die intensive Verbindung mit dem Naturraum darstellt.

2. Weezer Norden als Naherholungsgebiet qualifizieren

Ergänzend zu den Grünzügen entlang der Niers, wird das Potential der Landschaftsbereiche im Nordwesten ausgeschöpft um Freiräume mit Aufenthalts- und Erlebnispotential zu schaffen. Die Gestaltung orientiert sich dabei am Naturraum der Kendel-Niederungen und bildet eine wichtige Ergänzung zum bestehenden Freiraumangebot der Gemeinde. Dabei steht vor allem die Entwicklung Naturraums Kendel sowie des Kiesabbaus Knappheide als Naherholungsgebiet im Vordergrund.

3. Kendel als Landschaftspark entwickeln

Der Kendel als prägendes raumstrukturelles Landschaftselement mit Waldstücken, Grünland, Feuchtniederungen, kleinteiliger Landwirtschaft sowie der ökologischen Funktion wird respektiert und behutsam zu einer Parklandschaft mit Verbindungsfunktion zwischen städtebaulichen und freiräumlichen Bausteinen transformiert. Künftig soll sich das blau-grüne Band bis in den Nordwesten zum Mündungsbereich in die Niers fortsetzen und die Gemeinde durch einen natürräumlichen erlebbaren Grüngürtel einrahmen.

4. Kiesabbau in die städtische Entwicklung integrieren

Das Kiesabbaugebiet Knappheide wird sich künftig nach Süden hin ausdehnen und näher an die nördliche Siedlungskante heranreichen. Hier soll das Potential ausgelotet werden, durch eine angemessene Erweiterung die künftige Wasserfläche als Naherholungsort nutzbar zu machen und in das städtische Gesamtbild zu integrieren. Ökologisch wertvolle Renaturierungsmaßnahmen stehen dabei ebenso im Vordergrund wie die punktuelle Freizeitnutzung.

5. Soziale Mischung in Quartieren ermöglichen

Um eine differenzierte soziale Mischung für unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen in den Neubauquartieren zu ermöglichen, wird eine Mischung von Gebäudetypologien angestrebt, die vielfältige Wohnformen ermöglicht. Hierfür wird eine nachhaltige Infrastruktur entwickelt, welche durch Regenwassermanagement, innovative Mobiltätsangebote und attraktive Freiräume das neuen Quartiere nachhaltig prägen.

6. Nachhaltige Entwicklung einer blau-grünen Infrastruktur

Um die künftigen städtebaulichen Entwicklungen in den Naturraum Hochwasserschutz zu fördern werden die potentiellen Überschwemmungsgebiete deutlich ausgeweitet. Die prägenden Kendelbereiche sowie die Kiesabgrabungen sollen gezielt in die niederrheinischen Kulturlandschaft integriert werden. Sie sollen als Teil eines dezentralem Regenwassermanagements zur Sicherung des natürlichen Wasserkreislaufs und zur Anreicherung des Grundwassers beitragen.

7. Potentiale zwischen Bahn und Bundesstraße neun prüfen

Die der Stadt vorgelagerten landwirtschaftlichen Flächen direkt an der Bundesstraße neun weisen aufgrund der Anbindung ein erhebliches Flächenpotential zur Ansiedlung von Gewerbestandorten und anderen infrastrukturellen Einrichtungen auf. Auch das künftige Naherholungsgebiet Knappheide von Norden kann mittels einer notwendigen Bahnunterführung an die Bundesstraße angebunden werden und so im östlichen Uferbereich eine Freizeit- und Wohnnutzung mit Wohnformen am und auf dem Wasser erhalten. Die Potentiale in diesem Bereich sind langfristig zu prüfen.

Das Entwicklungskonzept dient als erste Planungsgrundlage und muss in den verschiedenen Bereichen weiter detailliert werden.

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