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18. Sent–Jan–Kapelle

Prozession mit jahrhundertealter Tradition

Die jetzige Kapelle wurde an historischer Stelle im Jahr 1914 erbaut.

Vermutlich errichtete und unterhielt eine Bruderschaft bereits im 15. Jahrhundert einen Vorgängerbau.

Franziskaner-Mönche des Klosters Marienwassers erteilten Bauernkindern der Umgebung an dieser Stelle Unterricht.

Als die Kapelle baufällig wurde, verbot der Herr von Hertefeld eine Restaurierung. Das Gotteshaus stürzte 1609 ein und man baute es nach den Kriegs- und Pestjahren in den 1650er Jahren wieder auf. Im Jahr 1914 umfassend restauriert, wurden die kriegsbedingten Schäden nach 1945 beseitigt.

Wallfahrten

Für das 18. Jahrhundert sind Wallfahrten zu dieser Kapelle bezeugt. Viele Wallfahrer riefen Johannes den Täufer vor seiner Kapelle, um Hilfe gegen Kopfschmerzen (vörr de Koppinn) an, was allerdings nur im frühen Morgengrauen geholfen haben soll. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren Wallfahrtsbuden aufgestellt und alljährlich wurde vor der Sankt-Johannes-Kapelle gefeiert.

In früheren Jahren wurde die Kapelle besonders oft von Frauen besucht, die den Heiligen bei der Suche nach einem geeignetem Ehemann um Hilfe anriefen: „Sent Jan, gäv mej änne guje Mann!“ Dieses Gebet befindet sich an einem Hausgiebel in der nahegelegenen St. Jan Siedlung. Ab 1949 erhielten Weezer Familien und vor allem Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten auf dem sogenannten „St. Jan Feld“ günstige Baugrundstücke.

Von Alters her unternimmt die Pfarrgemeinde St. Cyriakus Weeze gemeinsam mit der St.-Johannes-Bruderschaft am Festtag des Heiligen, dem 24. Juni, bzw. am davorliegenden oder folgenden Sonntag Wallfahrten zu der Kapelle. Dabei führt die Prozession von der Pfarrkirche aus zu der Kapelle. Nach der Verehrung des Heiligen ziehen die Gläubigen durch die feierlich geschmückte Sent-Jan-Siedlung und kehren zur Cyriakus-Kirche zurück.

Von den Nazis vollständig verboten fand die erste Prozession zur kriegsbeschädigten St. Jan Kapelle bereits am 24.06.1945, einem Sonntag, auf Anregung des Weezer Pastors Wilhelm Mütter statt. Von 1946 an zog man wieder traditionsgemäß frühmorgens zur Zeit des Morgentaus.

St. Johannes-Schützenbruderschaft Weeze 1698 e.V.

Bis heute wird die Sent-Jan-Kapelle von den Weezer Johannesschützen betreut, gepflegt und regelmäßig renoviert, zuletzt mit finanzieller Unterstützung der Volksbankstiftung.

Familie Gerhard Dicks, die unmittelbar daneben wohnt, ist seit Jahrzehnten einbezogen. Zum  Festtag des heiligen Johannes des Täufers sorgt das „Kapellenteam“, das aus Schützenbrüdern besteht, für ein gepflegtes Umfeld und Kapellenschmuck. Seit 2016 ist die Bruderschaft Eigentümer der Kapelle.

Die St.-Johannes-Schützenbruderschaft 1698 Weeze e.V. besteht seit mehr als 300 Jahren.

Es gilt als sicher, dass bereits im Jahr 1698 neben der Junggesellenbruderschaft Wissen/Laar eine St.-Johannes Schützenbruderschaft in Weeze bestanden hat. Ihre älteste Schützenkette, die im Zweiten Weltkrieg auf Schloss Kalbeck verlorenging, trug eine Königsplakette mit der Jahreszahl 1698.

Karte aus dem Klevischen Kataster 1730
© Gemeinde Weeze

Die Karte zeigt den „St. Johann Busch“, den Standort der Sent-Jan-Kapelle um 1730. Quelle: LAV NRW Düsseldorf, Klevisches Kataster, Herrlichkeit Wissen, Folio 5, 1731/1732

Sent-Jan-Kapelle mit einer Häuserreihe im Hintergrund
© St. Johannes-Schützenbruderschaft 1698 e.V. - Hans-Gerd Vrede

Die Sent-Jan Kapelle in den 1950er Jahren. Im Hintergrund die neuen Siedlungshäuser der Sent-Jan-Straße.

Brustschild aus Metall mit einem Vogel
© St. Johannes-Schützenbruderschaft 1698 e.V. - Hans-Gerd Vrede

Brustschild der alten Königskette der Sankt-Johannes- Schützenbruderschaft 1698 Weeze e.V.

Brustschild aus Metall mit einem Vogel
© St. Johannes-Schützenbruderschaft 1698 e.V. - Hans-Gerd Vrede

Brustschild der alten Königskette der Sent-Jan-Junggesellen-Bruderschaft Wissen/Laar. Sie wurde von der Familie von Loe der Weezer Bruderschaft überlassen.

Männer in Schützenuniformen posieren aufgereiht
© St. Johannes-Schützenbruderschaft 1698 e.V. - Hans-Gerd Vrede

Vor der Sent-Jan-Kapelle: Andreas Halmanns mit der Landesbezirksstandarte, Landeskönig Johannes Halmanns, Minister Johannes van Husen, König Norbert Mülders (1. Vorsitzender), Minister Norbert Hermens, Bezirkskönig Stephan Gorthmanns, Arnd Hurkens mit der Bezirksstandarte. 

Sent-Jan-Kapelle hinter Bäumen
© Dr. Wilhelm Macherey

Die Sent-Jan-Kapelle in den 1920er Jahren. 

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