Die freiwilligen Helfenden der Wember Vereine trugen einen erheblichen Teil zur Senkung der Baukosten bei.

Im Jahr 1988 wurde erstmals die Zusammenarbeit zwischen der Kirchengemeinde Heilig Kreuz Wemb und der Gemeinde Weeze zur Errichtung eines neuen Pfarrheimes mit einem großen Saal erörtert. Mit der Schließung der Gaststätte Denißen stand die einzige größere Kommunikationsstätte in Wemb, in die jahrzehntelange Theatervorstellungen, Musikabende, Tanzveranstaltungen, Karnevals- und Kirmesfeiern einschließlich der notwendigen Proben und Versammlungen stattfanden, nicht mehr zur Verfügung. Es war dringend notwendig, ein Bürgerhaus zu errichten, weil sonst die sehr regen bürgerschaftlichen Aktivitäten abbrechen würden. 1989 kaufte die Gemeinde von der Familie Denißen das Grundstück mit den aufstehenden Gebäuden und das seitlich des Wohnhauses gelegene Wiesengrundstück.

Viele freiwillige Helfenden

Die Entstehung des Bürgerhauses mit Pfarrheim zu Beginn der 1990er Jahre war eine im gesamten Kreis Kleve in dieser Form einmalige Kooperation der politischen Gemeinde Weeze und der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz Wemb-Hees-Baal. Der Gesamtkomplex wurde vom Architektenbüro Professor Pfeiffer und Ellermann aus Lüdinghausen in der Form eines „H“ mit gegeneinander verschobenen Schenkeln konzipiert, das sich mit einem großzügigen Vorplatz zur Kirche hin öffnet und sich somit harmonisch in das Wember Ortsbild einfügt. Der linke „Schenkel“ als Gemeindesaal und der Zwischentrakt sind von der Gemeinde Weeze mit Eigenleistung der Wember-Hees-Baaler Bevölkerung unter der Federführung des Präsidenten der Geselligen Vereine, Willi Böskens, errichtet worden. Die freiwilligen Helfenden trugen einen erheblichen Teil zur Kostensenkung bei, als sie nicht nur beim Abriss des Saales, des Wohngebäudes, der Scheunen und Stallungen von Denißen halfen, sondern auch über 3000 Arbeitsstunden für Schreiner– und Fliesenlegerarbeiten sowie bei der Pflasterung des Vorplatzes leisteten. Auch der Küchenanbau wurde vom Fundament bis zur Dachspitze komplett in Eigenleistung errichtet. 

Nahtlos an den Zwischentrakt schließt sich der rechte „Schenkel“ an, den die Kirchengemeinde Wemb-Hees-Baal als Pfarrheim errichtete. Er bietet mit seinem größten Gruppenraum etwa 80 Personen Platz und wird mit seinen beiden kleinen Gruppenräumen sowie eigener Küche und Sanitäranlagen allen Ansprüchen gerecht.

Verwaltung und Nutzung

Die Verwaltung des Gemeindesaales sowie die Koordination von Veranstaltungen im Gemeindesaal übernimmt seit 1992 die Vereins- und Gruppengemeinschaft Wemb-Hees-Baal e.V.. Alle Wember Vereine und Gruppen sind in dem Verein vertreten und treffen Entscheidungen, die das Bürgerzentrum angehen, gemeinsam. Mitglieder dieses Vereins sind die Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Wemb, die Frauengemeinschaft Wemb, der Musikverein Wemb, die Sebastianus-Schützenbruderschaft Wemb, die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Hees-Baal, der Sportverein Rot-Weiß Germania Wemb, der Pfarrgemeinderat Wemb, der Kirchenvorstand Wemb, die Heilig-Kreuz Singgruppe Wemb, der Kirchenchor Wemb, der Motus-Chor Wemb, die Ministranten und Lektoren Heilig Kreuz Wemb, der Kreis junger Familien Wemb und die St.-Josef-Gemeinschaft Wemb. Ziel und Zweck des Vereins war und ist es nicht, wirtschaftliche Gewinne zu erzielen, sondern den Bedürfnissen seiner Mitglieder und aller Weezer Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden. Finanziert wird der Betrieb des Bürgerzentrums vor allem durch die Vermietung des Saales, in dem Platz für 250 Personen ist. Ungefähr jedes zweite Wochenende finden Hochzeiten, Geburtstags- und Jubiläumsfeiern, auch von Nicht-Wembern statt. Vorrang haben aber immer die in der „Gemeinschaft“ organisierten Wember Vereine und Gruppen.